Wuppertaler Kurrende als Forschungsthema

Wuppertal · Mit einer Tradition von mehr als 90 Jahren gehört die Wuppertaler Kurrende zu den wichtigsten Kulturbotschaftern Wuppertals. Zurzeit beschäftigen sich zwei Masterstudierende der Wuppertaler Hochschule für ihre Abschlussarbeiten mit dem Chor.

Informationsaustausch auf dem Campus Grifflenberg (v.l.): Diplom-Ökonomin Laura Mathiaszyk (Betreuerin der beiden Masterstudierenden), Olaf Rosier (1. Vorsitzender der Wuppertaler Kurrende), Uni-Rektor Prof. Koch sowie die beiden Studierenden Hendryk Mielke und Laura Walter.

Foto: Maren wagner

Der älteste Knabenchor in der Evangelischen Kirche im Rheinland zieht mit seinen Konzerten musik- und kulturinteressiertes Publikum aus der ganzen Region nach Wuppertal. Konzertreisen im In- und Ausland, erfolgreiche Wettbewerbsteilnahmen und Kooperationen mit Sinfonieorchestern, Chören und Bühnen der Region tragen dazu bei, dass Wuppertal — weit über die Region hinaus — mit hochrangiger Musikkultur und engagierter Jugendarbeit verbunden wird.

"Durch ihre Kindergarten- und Schulkooperationen gibt die Kurrende wichtige Impulse für die musikpädagogische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen und leistet — auch durch ihr großes soziales Engagement — einen wichtigen Beitrag zu unserer Bildungsgesellschaft", sagt Prof. Dr. Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität.

Die Kurrende hat sich über die Jahre zu einer der gefragtesten Kulturinstitutionen im Bergischen Raum und zu einer übergemeindlichen jugendmusikalischen Ausbildungseinrichtung des Ev. Kirchenkreises entwickelt. "Qualität ist ein ganz wesentlicher Schlüssel zur Nachwuchsgewinnung und Sponsorenakquise", so Olaf Rosier, 1. Vorsitzender der Kurrende.

Um im Schulterschluss mit dem Kirchenkreis weiter in die Zukunft der Kurrende, der Kirchenmusik und der Kinder zu investieren, sah sich die Kurrende im Ergebnis einer "Zukunftswerkstatt" der Aufgabe gegenüber, die umfangreiche Ausbildungsarbeit in der Öffentlichkeit präsenter zu machen, verschiedene Zielgruppen für die Ansprache auf Nachwuchswerbung, Konzertbesuche und dauerhaftes Sponsoring zu definieren und geeignete Marketingmaßnahmen zu ergreifen.

Auf der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern stieß die Kurrende bei der Bergischen Universität auf reges Interesse. Dort beschäftigen sich Master-Studierende regelmäßig mit Fragen des Brandings, also der Analyse und der Erschließung von Marketingpotenzialen über den Auf- und Ausbau einer Marke — hier eines namhaften Kulturträgers.

Die zwei Masterstudierenden, Laura Walter und Hendryk Mielke, waren von der Möglichkeit, das in Vorlesungen erworbene, theoretische Wissen auch praktisch anzuwenden, begeistert und erarbeiteten sich aus den verschiedenen Herausforderungen, vor denen der Verein steht, ein spannendes Projekt für eine gemeinsame Masterthesis im Studiengang Marketing und Management.

"Ziel ist es, eine Analyse und Überarbeitung der Markenidentität der Wuppertaler Kurrende vorzunehmen, um mittelfristig ein klares Image für den Knabenchor aufzubauen, das auch auf die Herausforderungen ausgerichtet ist, vor allem hinsichtlich der Finanzierung und des Nachwuchszuflusses", so die Studierenden. Die Ergebnisse dieser Analyse werden dann in Form von Handlungsempfehlungen den Verantwortlichen der Wuppertaler Kurrende vorgestellt, so dass die Studierenden im Rahmen ihrer Masterarbeit auch eine beratende Rolle einnehmen und einzelnen Bereichen gezielt das Verbesserungspotenzial aufzeigen.

Zurzeit beschäftigen sich die beiden zunächst damit, Informationsmaterial zu sammeln, um den Chor und dessen Strukturen bis ins Detail kennenzulernen und somit die Basis für die weitere Arbeit zu schaffen. Betreut werden sie dabei von Diplom-Ökonomin Laura P. Mathiaszyk vom UNESCO Lehrstuhl für Entrepreneurship & Interkulturelles Management und Lehrstuhl für Unternehmensgründung und Wirtschaftsentwicklung an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft — Schumpeter School of Business and Economics unter Leitung von Prof. Dr. Christine Volkmann.

"Wir freuen uns sehr über die Kooperationsbereitschaft der Bergischen Universität und das großartige, sehr ziel- und praxisorientierte Engagement der Studierenden", betonte Olaf Rosier, 1. Vorsitzender der Wuppertaler Kurrende, bei einem Informationsaustausch mit Uni-Rektor Prof. Koch, Laura Mathiaszyk, Laura Walter und Hendryk Mielke auf dem Campus Grifflenberg.