Friedrich-Engels-Jubiläum 200-Gesichter-Aktion: Live erst nächstes Jahr

Wuppertal · Die aktuelle Corona-Situation und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen treffen das Engels-Jahr erneut – und hart. Alle Öffentlichkeitstermine, die für den 200. Geburtstag von Friedrich Engels am Samstag (28. November 2020) geplant waren, können nicht stattfinden.

Um das vom Projekt „Inside Out Engels“ mit 200 Portraätfotos verhüllte Engels-Haus (hier eine Simulation aus der Planungsphase) live zu sehen, müssen sich alle Teilnehmer und alle Wuppertaler noch bis ins nächste Jahr hinein gedulden.

Foto: Valentina Manojlov

Das betrifft vor allem die Wiedereröffnung des frisch sanierten Engels-Hauses mit der 200-Gesichter-Fotoaktion des internationalen Kunstprojektes „Inside Out Engels“ unter dem Dach des globalen „Inside Out Project“ des französischen Street-Art-Künstlers JR. Dabei wären NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sowie viele weitere hochrangige Gäste und zahlreiche Wuppertaler Bürger vor Ort in Unterbarmen gewesen. Abgesagt worden sind aber auch das geplante Bürgerfest im Engelsgarten sowie eine festliche Abendveranstaltung im Opernhaus.

Als Ausweichmöglichkeit rückt nun die virtuelle Welt ins Blickfeld: Das Projekt „Inside Out Engels“, für das Anfang Oktober 200 Menschen aus Wuppertal fotografiert worden sind, startet am 28. November virtuell. Das Banner mit dem Gesichter-Mosaik, das eigentlich die komplette Frontfassade des Engels-Hauses in einer Größenordnung von 10 mal 16 Metern hätte verhüllen sollen und dann in Anwesenheit von vielen Zuschauern „gelüftet“ worden wäre, wird nun pünktlich zum Engels-Geburtstag auf www.engels2020.de veröffentlicht. Hinter jedem Porträtfoto steckt dann die persönliche Engels-Botschaft, mit der sich die Teilnehmer zum Projekt „Inside Out Engels“ gemeldet hatten: Ein Klick auf das jeweilige Foto macht den Text sichtbar.

Die „echte“ Wiederöffnung des Engels-Hauses sowie die „echte“ Präsentation von „Inside Out Engels“ muss in das kommende Jahr 2021 verschoben werden. In der Hoffnung, dass dann möglichst viele Bürger live mit dabeisein können.

Für das Jahr 2021 wird das Engels2020-Projektbüro in den kommenden Wochen eine neue Dramaturgie entwickeln, da angesichts von bereits zwei Lockdowns viele Veranstaltungen nicht zu den geplanten Terminen realisierbar waren. Kulturdezernent Matthias Nocke: „Wir werden versuchen, so viel möglich im Frühjahr und Sommer umzusetzen, und verlegen das sozusagen neue offizielle Ende des Engels-Jahres 2020 auf den 28. November 2021.“

Auf dem Programm stehen jetzt jedenfalls ein virtueller Rundgang durch das neu sanierte Engels-Haus mit seiner frisch installierten Dauerausstellung sowie verschiedene Video-Geburtstagsgrüße. Unter dem Motto „Engels2020 digital“ haben viele am Programm beteiligte Akteure ihre Veranstaltungen in den virtuellen Raum verlegt: Der Bogen spannt sich von einer Online-Lesung des „Kommunistischen Manifestes“ durch den Schauspieler Olaf Reitz über einen virtuellen Besuch der Ausstellung „Mensch Engels!“ der Stadtbibliothek oder Podcasts der Politischen Runde der Volkshochschule bis hin zu einem Tanz-Lernvideo der „Roten Socken“ oder einem Dokumentar-Film des Medienprojektes über die Bedeutung der Arbeit für das Leben. All das und vieles mehr wird im Netz auf www.engels2020.de gebündelt und ständig erweitert.

Übrigens: Alle digitalen Engels2020-Formate bleiben dauerhaft erhalten. Abgeschaltet wird nichts.