Vielbeinige Metallgebilde

Wuppertal · Noch bis zum 18. Oktober 2015 zeigt Tony Cragg Werke des englischen Künstlers Lynn Chadwick in seinem Skulpturenpark Waldfrieden in Unterbarmen.

Foto: S. Kayaalp

Lynn Chadwick (1914 bis 2003) war einer der führenden englischen Bildhauer der Nachkriegszeit. Er ist besonders bekannt für seine Metallskulpturen, die sowohl vom menschlichen Körper als auch von der Natur inspiriert wurden. Der Skulpturenpark Waldfrieden zeigt in Zusammenarbeit mit der Galerie Blain eine Auswahl von Bronze-Arbeiten des Künstlers aus den 50er und 60er Jahren.

Als Chadwick 1956 im Alter von nur 42 Jahren mit dem begehrten Preis für Skulptur der Biennale von Venedig ausgezeichnet wurde, war das eine Sensation. Denn der Künstler gehörte einer jungen Generation englischer Bildhauer an, die

mit vielen ästhetischen Konventionen gebrochen hatten. Statt mit traditionellen Materialien wie Holz, Stein oder Ton arbeiteten sie mit Gips, Eisen und industriellen Werkstoffen.

Chadwick selbst hatte nie eine Kunstschule besucht, sondern kam durch seine Arbeit als Architekturzeichner und Ausstellungsdesigner zur Bildhauerei. Seine frühen Werke waren frei im Raum hängende Konstruktionen aus miteinander verbundenen, beweglichen Formteilen. Später entwickelte er Bodenstützen für diese Mobiles und wandelte sie so zu Stabiles um. So entstanden die für den Künstler typischen vielbeinigen Gebilde, die an Tiere oder Menschenfiguren erinnern und im Skulpturenpark gezeigt werden.

"Trog1" heißt diese Arbeit von Chadwick.Foto: S. Kayaalp