Baum aus der Kiste

Wuppertal · Friederike Ruff ist nicht zum ersten Mal mit aktuellen Arbeiten in Wuppertal. Zuletzt konnte man die Künstlerin bei ihrer Ausstellung "Charisma Camping" im Sommer 2012 erleben. Bis zum 23. August 2015 zeigt die gebürtige Schwäbin mit Wohnsitz in Berlin nun ihre aktuellen Bilder, die sich mit zentralen und auch trivialen Fragen des Lebens auseinandersetzen, in der Galerie "Grölle pass:projects" an der Friedrich-Ebert-Straße 143e.

Friederike Ruffs Arbeiten sind von den Eindrücken ihres Aufenthalts in Beirut geprägt.

Foto: Raina Seinsche

Die teilweise übermalten Collagen spielen mit dem Mittel des Ornaments — und auch die zur Ausstellung gehörenden Teppiche weisen in diese Richtung. Ein weiteres Stilmittel sind die über den Bildrand hinausragenden Motive. Einige Werke haben ihren Ursprung in dem ausliegenden Band "Miracle Machine", in dem die Künstlerin eine Ideensammlung präsentiert, die als Blog innerhalb eines Jahres entstand. Dazu gehört auch die einzige dreidimensionale Arbeit: Ein Baum, der aus einer Kiste wächst und dessen Blätter durch zahllose Schlüssel ersetzt sind.

Der Reflexion und Reaktion des Betrachters auf ihre Arbeiten setzt die Künstlerin keine Grenzen, erläutert jedoch gern die eigenen Assoziationsstränge zu ihren Arbeiten.

Zuletzt lebte Friederike Ruff drei Monate in Beirut, um dort mit libanesischen Künstlern zu arbeiten. Die extremen Lebenssituationen, die tägliche Reduktion auf existenzielle Fragen sowie die Erfahrung der eigenen Verletzlichkeit haben viele Fragen aufgeworfen, mit denen sich Friederike Ruff in ihren Arbeiten auseinander setzt.