Vorstellung der neuen Spielzeit Tanztheater: Wieder viel in Wuppertal

Wuppertal · Doch auch die Wuppertaler dürfen sich auf eine spannende Spielzeit mit sechs Bausch-Choreographien und einer kleinen Uraufführung freuen, die aus den eigenen Reihen des Tanztheaters entsteht.

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Foto: Krauskopf

Dirk Hesse, Geschäftsführer des Tanztheaters, auf der Spielzeitpressekonferenz: "Da wir uns mitten im Umbruch befinden, viele junge Tänzer sind hinzu gekommen, die erst Stück für Stück in die Bausch-Choreographien hineinwachsen müssen, und mit 'Arien' eine aufwendige Neueinstudierung planen, die fast schon einer Uraufführung gleichkommt, haben wir die Gastspieltätigkeit ein wenig eingeschränkt." Hesse weiter: "Uns war es wichtig, und hier spreche ich für die gesamte Compagnie, in Wuppertal unsere Auftritte nicht zu reduzieren.".

Und etwas ist in neu dieser Spielzeit: Da mit Lutz Förster die künstlerische Leitung des Tanztheaters zum Ende der letzten Spielzeit ausgeschieden ist, seine Nachfolgerin Adolphe Binder aber erst ab Mai 2017 zur Verfügung steht, hat sich innerhalb des Ensembles ein Team gebildet, das nicht nur für den Spielplan, sondern auch für Besetzungsfragen und Probeleitungen die Verantwortung übernommen hat. "Auch in Zukunft werden wir bei künstlerischen Entscheidungen zweigleisig fahren. Adolphe Binder wird für Neues sorgen, für die Repertoirepflege sind die langjährigen Ensemblemitglieder, die mit ihrem Wissen die hohe Qualität der Aufführungen garantieren, unverzichtbar", gibt Hesse einen kleinen Einblick in die Struktur des Tanztheaters.

Da einige Tänzer und Tänzerinnen im Lauf der Spielzeit kürzer treten wollen, wird es wieder neue Gesichter geben, die bei einer Audition ermittelt werden. "1.235 Bewerbungen aus der ganzen Welt haben uns erreicht, davon haben wir rund zehn Prozent herausgefiltert und eingeladen", so Hesse.

In Wuppertal dürfen sich die Fans des Tanztheaters auf die internationalen Koproduktionen von Pina Bausch freuen: "Nefès" (Istambul), "Palermo Palermo" (Palermo), "Viktor" (Rom) und "Ten Chi" (Saitama), die nach Recherchereisen des Ensembles in das jeweilige Land entstanden. Außerdem steht der Doppelabend "Café Müller"/ "Das Frühlingsopfer" auf dem Programm — und die Wiederaufnahme von "Arien".

Zum Ende der Spielzeit wartet ein weiteres Highlight auf die Wuppertaler: Noch lapidar mit "Projekt" umschrieben, verbirgt sich dahinter eine Uraufführung, die in der künstlerischen Verantwortung des Ensembles liegt. "Wir haben in den letzten vier Jahren das Format 'Underground' eingeführt, hier können die Tänzer ihre Kreativität beweisen. Es macht allen großen Spaß und kommt beim Publikum an. Dieses Format werden wir ausweiten. Schon jetzt stehen die Termine fest, außerdem wird es mehr Geld geben. Die Tänzer haben schon mit der Ideensuche und den Proben begonnen", weckt Dirk Hesse Lust und Neugier auf die Spielzeit.