Künftiges Pina-Bausch-Zentrum „100 Millionen sind realistische Annahme“
Wuppertal · 67,5 Millionen Euro umfasst (bisher) das durch Bundes- und Landesgeld gefüllte Budget für das zukünftige Pina-Bausch-Zentrum. Alle drei finalen Entwürfe des komplett anonymisierten Wettbewerbes – der Sieger aus New York, die beiden anderen aus München und Stuttgart – lagen spürbar über diesem Kostenrahmen.
Darüber informierten Kulturdezernent Matthias Nocke und Mirja Montag, die Leiterin des städtischen Gebäudemanagements (GMW), das als Bauherr(in) fungiert, jetzt in der Ratskommission fürs Pina-Bausch-Zentrum.
Der Siegerentwurf des New Yorker Büros Diller Scofidio+ Renfro liegt 24 Prozent über der finanziellen Ziellinie dessen, was die Stadt Wuppertal sozusagen bestellt hat. Jetzt muss der Entwurf, so GMW-Architekt Frank Meidroth, „zurück in Richtung Budget geführt werden, ohne ihn dabei zu verletzen“. Dieses „Zurückführen“ fällt in den Aufgaben- und Verantwortungsbereich des New Yorker Büros. Frank Meidroth erklärte, dass Korrekturen mit viel Einsparpotenzial etwa bei Raumangebot, Machart und Materialien möglich sind, ohne dass es zu größeren Einschränkungen des zukünftigen Tanzzentrums kommt.
Und er machte klar: „Wir müssen natürlich nicht 24 Prozent des gesamten Gebäudes einsparen!“
Was dieses Gebäude denn nun wahrscheinlich kosten werde – das wollten die Mitglieder Ratskommission wissen. Da die ursprüngliche finanzielle „Hausnummer“ auf dem (längst von der Wirklichkeit überholten) Baukostenindex von 2020 beruht, gab Kulturdezernent Matthis Nocke zu Protokoll: „100 Millionen Euro sind eine realistische Annahme.“ Eine gültige Kostenschätzung für die weiteren Beratungen werde es im Mai 2025 geben, eine „echte“ Kostenberechnung erst nach der Kommunalwahl, die im Herbst 2025 stattfindet.
Übrigens: Einen Termin für den tatsächlichen Baustart kann das Gebäudemanagement, so Mirja Montag, zurzeit noch nicht nennen.
Einen Generalunternehmer für die Errichtung des Tanzzentrums wird es nicht – wie zwischenzeitlich überlegt – geben können: Die Förderkriterien schreiben eine „mittelstandsnahe“ Auftragsvergabe vor. Das GMW wird 15 bis 16 Fachdisziplinen und einen Projektsteuerer ausschreiben. Noch viel Planungsarbeit – das wurde schnell deutlich.
Kulturdezernent Nocke: „Es ist klar, dass wir jetzt gegen die Uhr arbeiten. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das über die Bühne bekommen.“