Leserbrief „Wuppertal ist für die allenfalls Provinzklasse“
Betr.: Geplantes Pina-Bausch-Zentrum
Das neue Pina-Bausch-Zentrum (PBZ) wird von dem New Yorker Architekturbüro Diller Scofidio geplant/gebaut. Als Kostenschätzung für die Baukosten haben die gleich mal einen „Pflock“ eingeschlagen: 100 Millionen Euro, das heißt, es wird in jedem Fall dreistellig.
Da werden jetzt einige Verantwortliche aus dem Wuppertaler Rathaus sagen: „Moment mal.“ Mit „Moment mal“ werden die Wuppertaler aber kein PBZ bekommen. Das Architekturbüro Diller spielt in der Champions League der Architekten, Wuppertal ist für die allenfalls Provinzklasse. Und im Wuppertaler Rathaus kennt sich keiner aus mit einem solchen anspruchsvollen Bauprojekt.
Zudem greifen die allseits bekannten Kalkulationsgesetze: 1. Rechne sicherheitshalber mit der Verdoppelung der Kosten, es ist immer noch zu wenig. 2. Der wichtigste Kostenfaktor eines Projektes wird bei der Veranschlagung garantiert vergessen. 3. Die Bauzeit wird aus unerfindlichen Gründen um mindestens zwei Jahre verlängert, jedes Jahr wird damit die Bausumme um zehn Prozent höher. 4. Brandschutz, allein mit diesem Wort lassen sich die Baukosten noch mal um 20 Prozent erhöhen.
Also, ich denke, dass das PBZ um die 150 bis 170 Millionen Euro kosten, auch wenn die Entscheidungsträger jetzt sagen: „Stimmt nicht.“ Aber die meisten der heutigen Entscheidungsträger sind bei der Fertigstellung gar nicht mehr im Amt, deshalb können die sich mit dem Neubau jetzt ein Denkmal setzen. Und die nachfolgende Politikergeneration muss gucken, wo das Geld herkommt. Ich weiß auch woher: von den Wuppertaler Bürgern.
Wolfgang Nolzen
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