„Hermann Hesse: Kult und Kritik“
Kann man Literaturwissenschaft ausstellen? Den Beweis tritt die Ausstellung "Hermann Hesse: Kult und Kritik" an. Vernissage ist am Donnerstag (15. Oktober 2015) um 16 Uhr im Foyer der Universitätsbibliothek (Campus Grifflenberg, Gebäude BZ, Ebene 7, Gaußstraße 20).
Zusammengestellt hat die Ausstellung, die Vitrinen und Plakate umfasst, Professor Dr. Andreas Meier vom Wuppertaler Fach Neuere Deutsche Literaturgeschichte. Die Exponate befassen sich mit der Frage, warum sich in der insgesamt überwältigend positiven öffentlichen Wahrnehmung Hermann Hesses ("Der Steppenwolf", "Siddhartha", "Demian", "Narziß und Goldmund") auch so extrem gegensätzliche Positionen finden. Denn einerseits, so Professor Meier, steigerte sich die Begeisterung seiner Leser zu einer mitunter irrationalen kultischen Verehrung, die ihren Niederschlag in sehr populären Medien fand, andererseits erhoben sich auch immer wieder einige, aber gewichtige Stimmen in Feuilleton oder Literaturwissenschaft, die eine deutlich ablehnende Haltung Hesses Werk wie seiner Person gegenüber einnahmen. Andreas Meier: "Ein Phänomen, das sich bei kaum einem anderen Autor der Weltliteratur so polarisiert ausgeprägt hat."
Die Ausstellung ist bis zum 10. November 2015 im Foyer der Universitätsbibliothek auf dem Campus Grifflenberg zu sehen. Die Bibliothek ist montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr und samstags von 10 bis 22 Uhr geöffnet.