„Die Wahrheit sagen“
Im Alter von 89 Jahren ist am 28. September 2015 der engagierte Schriftsteller Arnim Juhre gestorben. Geboren 1925 in Berlin, arbeitete er als freier Autor, als Redakteur verschiedener deutscher Zeitungen, als Lektor und schließlich wieder freischaffend in Wuppertal.
Nicht nur als Autor erhob er seine klare, mahnende Stimme. Auch auf anderen Wegen mischte er sich kreativ und mit unverwechselbarem Ton in gesellschaftliche Auseinandersetzungen ein: So gehörte er zu den Gründern der internationalen Armin T. Wegner Gesellschaft und der Autoren- und Komponistenvereinigung TAKT, war Mitglied in der Else Lasker-Schüler Gesellschaft, im Verband deutscher Schriftsteller und im deutschen Zentrum des P.E.N., dessen Initiativen für "writers for peace", writers in prison" und "writers in exile" er entschieden unterstützte.
Juhre schrieb Theaterstücke, Geschichten und moderne Oratorien wie "Die Eiche im Dom" über den von den Nazis verfolgten Künstler Ernst Barlach oder "Eines Tages müssen wir die Wahrheit sagen" über die bis heute verdrängten Hintergründe des Reichstagsbrandes 1933.
Die Rundschau besprach zuletzt Juhres 2013 im Wuppertaler Nordpark-Verlag erschienene Kurzgeschichtensammlung "Mit Glasfedern schreiben" — publiziert in der Reihe "Die besonderen Hefte" für 6,50 Euro.