Diskussion Eine Skulptur für den Döppersberg?
Wuppertal · Ein wenig überrascht ist man schon: Da baut die Stadt einen neuen Döppersberg, doch ob dort auch ein künstlerischer Blickfang entsteht, spielt bislang keine Rolle. Jetzt prescht eine Gruppe "engagierter Wuppertaler Bürger" mit einem eigenen Vorschlag vor und setzt das Rathaus unter Druck.
"Momentum" lautet der Titel einer 15 Meter hohen Skulptur, die von der Bildhauerin Beate Schroedl-Baurmeister entworfen wurde und aus sechs abstrakten, überlebensgroßen Bögen besteht, die in unterschiedliche Richtungen weisen. Sie soll sinnbildlich Menschen zeigen, die nach einer Enttäuschung wieder aufstehen, und zugleich die sechs Gründungsstadtteile Wuppertals darstellen. Der Kostenrahmen steht auch schon fest — es sollen maximal 300.000 Euro sein, für die Bürger, Firmen und Vereine spenden können und für die auch schon etliche Zusagen eingegangen sein sollen.
Ein Modell des Werks ist gegenwärtig in der Ausstellung "Öffentliche Räume in der Elberfelder Innenstadt" im Sparkassen-Forum zu sehen. Bei deren Eröffnung stellte der Initiator der Aktion, Dr. Bernd Huppertsberg, das Projekt vor, mit dem auch das bürgerschaftliche Engagement unter Beweis gestellt werden könnte.
Bei der Stadt trifft die Initiative auf erkennbar zurückhaltende Reaktionen. "Was wir hier brauchen, ist ein festgelegtes Qualitätssicherungsverfahren", erklärt Baudezernent Frank Meyer auf Nachfrage, schließlich handele es sich um Kunst im öffentlichen Raum — und "darüber entscheidet der Rat". Meyer wundert sich über den plötzlichen Vorstoß, schließlich habe es schon Gespräche im Vorfeld gegeben, in denen man das Procedere erläutert habe.
Abgesehen davon, dass er den vorgeschlagenen Standort an der Ostseite des Bahnhofs für problematisch halte, müsste man die zukünftigen Laufwege der Passanten im Auge haben: "Aufgrund der Lage des Investorenkubus' sind die vorhandenen Flächen sehr schnell überfrachtet."
Nach der Sommerpause will die Verwaltung den Stadtrat mit dem Thema befassen, an dessen Ende ein Wettbewerbsverfahren unter Beteiligung sachkundiger örtlicher Experten stehen könnte. Eins steht für Meyer fest: "Wenn dort etwas hinkommt, muss es Bundesliga-, wenn nicht ChampionsLeague-Ansprüchen genügen."