Negativbeispiele Hainstraße und Nevigeser Straße Warum dauert das immer so lang?
Betr.: Straßenbauarbeiten in Wuppertal
Umfangreich und ausführlich berichtet die Rundschau seit Wochen über diverse städtische Pannen. Da ist zum Beispiel die nicht endende Negativserie der Schwebebahn oder die zahlreichen Mängelstorys rund um den neuen Döppersberg. Aktuell gekrönt von einer gut 2,5 Millionen Euro teuren Mauer, die sich nach nur rund zwei Jahren selber langsam zerlegt. Umgangsprachlich spricht man von „zerbröseln".
Aber es sind nicht nur die großen Objekte, die fragwürdig bearbeitet werden. Es sind auch ganz banale Erneuerungen von Straßen. Dafür zwei Beispiele. Über Jahre mussten die Autofahrer in Wuppertal mit einer maroden Nevigeser Straße leben. Endlich vor etwa drei Jahren wurde die Fahrbahndecke auf einer Teilstrecke erneuert. Für die nur 800 Meter benötigt die Stadt sagenhafte vier Monate. Aber schon wenige Tage nach der Fertigstellung zeigen sich Mängel. Die Gullideckel waren zu hoch oder zu niedrig eingesetzt. Bis das dann behoben wurde, dauerte es knapp weitere neun Monate.
Beispiel Nr. 2: Aktuell wird die Hainstraße mit einer neuen Fahrbahndecke ausgestattet. Im November 2019 hat man damit begonnen. Mit Unterbrechungen ist man immer noch damit beschäftigt. Und das für kaum 1,5 Kilometer. Man darf gespannt sein, wie die Stadt das argumentiert. Das leider oft übliche Argument – schlechtes Wetter, Frost, Dauerregen – funktioniert dieses Mal nicht.
Dass es auch ganz anders geht, zeigen zwei aktuelle Beispiele. Vor wenigen Wochen erhielt der Oberdüsseler Weg auf 800 Metern auch eine neue Fahrbahndecke. In sage und schreibe drei Tagen wurde das erledigt.
Noch erstaunlicher die Fahrbahnerneuerung am Wochenende des 5. bis 7. Juni auf der A3 zwischen dem Kreuz Breitscheid und Duisburg Kaiserberg. Es handelte sich dabei um gut vier Kilometer mit sechs Fahrspuren (drei in jede Richtung). Ganze 300 Arbeiter schafften es in drei Schichten mit 18.000 Tonnen Asphalt, die Fahrbahn zu erneuern. Und das von Freitag spät am Abend bis Montag früh – in nur 55 Stunden.
Der Wuppertaler Baudezernent Frank Meyer käme wohl aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Hans Schneider