Nach Toreschluss - die Wochenendsatire Die Nacht der Alpträume
Wuppertal · Gestern Nacht hatte ich einen schlimmen Alptraum: Dieter Bohlen und Jogi Löw tauschten nach Ende ihrer Tätigkeiten bei RTL und DFB kurzfristig die Plätze. Bohlen bereitet deshalb mit Co-Trainer Bruce Darnell die Nationalmannschaft auf die Fußball-WM in Katar vor.
„Du spielst super. Super Scheiße. Aber dein Style ist gut“, lässt er Jerome Boateng beim ersten Training wissen. Und Darnell zwingt alle Nationalspieler, die Stutzen über Knie zu ziehen, weil das „mehr sexy Look“ ist. Nur der hölzerne Bayern-Verteidiger Niklas Süle muss das nicht, weil er mangels Supertalent bereits nach dem ersten Auftritt in der Abwehr nach Hause geschickt wird. Das überraschende Aus in der WM-Qualifikation nach Niederlagen gegen Liechtenstein und Nordmazedonien nimmt Bohlen vor der Presse gelassen: „Bei Katar denkt doch jeder an Husten mit schleimigen Auswurf, das braucht kein Mensch. Und Carina wollte da sowieso nicht hin.“
Auch Jogi Löw zieht als Juror bei „Deutschland sucht den Superstar“ seine traditionell nicht vorhandene Linie durch. Er sortiert konsequent alle vielversprechenden Talente aus, weil sie „scho au“ noch nicht so weit sind, und lässt die restlichen Kandidaten in Erinnerung an seinen Karrieretiefpunkt als Bundestrainer spanische Volkslieder singen. Die Einschaltquoten werden daraufhin noch schlechter als die Rückwärtsbewegung von Toni Kroos. Wegen seines bis 2124 laufenden Vertrages kann Löw aber nicht entlassen werden, obwohl er trotz des Genusses von 200 Espresso an einem einzigen Casting-Tag auf der Jury-Bank immer wieder einnickt. Superstar wird am Ende niemand aus der aktuellen DSDS-Staffel, sondern Jürgen Klopp, der Dieter Bohlen als Fußball-Bundestrainer ablöst und nebenberuflich auch noch Bundeskanzler wird, weil Angela Merkel bis dato nicht adäquat ersetzt werden konnte ...
Das ist der Moment, in dem ich schweißgebadet aufwachte und froh war, dass die Wirklichkeit zum Glück nicht ganz so verrückt ist. Da hatte ich allerdings auch noch nicht gelesen, dass die Düsseldorfer sich für 650 Millionen Euro ein neues Opernhaus bauen wollen. Ob sie danach noch Geld haben, um auch Sänger bezahlen zu können, ist unklar. Zur Not könnten sie Dieter Bohlen verpflichten. Der kann zwar nur mäßig singen, ist deshalb aber auch günstig zu haben. Und genug Zeit hat er auch, wo er nun doch nicht Bundestrainer wird ...
Übrigens kann man nachts noch ganz andere Sachen erleben, als von Bohlen und Löw zu träumen. Eine 29-jährige Frau in Erfurt wurde jetzt von Poltergeräuschen im Wohnzimmer geweckt. Aus dem Schlafzimmer rief sie flüsternd die Polizei an, die mit einem Großaufgebot anrückte, um den Einbecher auf frischer Tat zu verhaften. Allerdings hatte sich nur der Staubsaugroboter selbständig gemacht. Ich fand meine Nacht trotzdem schlimmer ...
Bis die Tage!