Aus dem Tagebuch der Redaktion Hunger

Morgens nicht gefrühstückt, der Hund musste zum Tierarzt, dann Brote und Joghurt im Kühlschrank vergessen. Und das an einem langen Montag, da kann Hunger schon mal schlimmer als Durst werden. Zudem findet sich immer ausreichend Mineralwasser in der Küche.

Rundschau-Redakteurin Sabina Bartholomä.

Foto: Bettina Osswald

Macht aber auch nicht wirklich satt.

Gegen 14 Uhr knurrt der Magen schon hörbar, runter in die Stadt zu latschen, fehlt mir die Lust, zumal die Südstraße dicht ist, was einen Umweg erfordert. Hoffnungsvoll wandere ich in die Küche, meist lässt sich dort was finden. Besonders am Montag, wenn von den sonntäglichen Kaffeetafeln die Reste unters Volk gebracht werden. Doch ich habe Pech: Gähnende Leere, noch nicht einmal ein mickriger Apfel lässt sich auftreiben.

Mein Blick fällt auf die redaktionelle Keksdose, die mich Freude verheißend aus dem Regal anstrahlt. Und wieder muss ich mich von einer Hoffnung trennen: Nur drei Krümel lassen sich auf dem Boden ausmachen. Der Kollege Koldehoff hat Cola zu bieten, da bleibe ich lieber bei meinem Wasser. Auf dem Schreibtisch der Kollegin Bolz dümpelt eine einsame Kiwi vor sich hin. Nicht mein Geschmack, da wäre mir das Schokoladenkügelchen des Kollegen Trapp schon lieber. Auch der Süßigkeiten-Berg in der Seitzschen Geheimschublade hat merklich an Volumen verloren.

Da bleibt nur noch ein Blick auf den Schreibtisch von Redaktionsleiter Walder: Je ein Glas Bienenhonig aus dem Bergischen Land und echte englische Orangenmarmelade lassen mir das Wasser im Munde zusammen laufen. Wenn ich doch nur ein Scheibchen Brot hätte....