Aus dem Tagebuch der Redaktion Jugend forsch(t)

Ich mag ja Schülerzeitungen. Nicht solche, die von den Schulleitungen im Vorfeld bis auf die letzte Zeile stromlinienförmig getrimmt werden. Sondern die, in denen Nachwuchstalente selbstverantwortlich ihre ersten schriftstellerischen Schritte machen.

Die Redaktion der Barmer Gesamtschul-Schülerzeitung mit Lehrer Fabian Banzer zu Besuch bei der Rundschau.

Foto: Jörn Koldehoff

Das kommt nicht von ungefähr: Meine ersten Zeilen habe ich in den 1980er Jahren für "die unvollendete" des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums verfasst. Jener Schule, die im unmittelbaren Blickfeld der neuen Rundschau-Verlagsräume am Johannisberg liegt. Die "UV", für die Wolfram Bickerich ("Der Spiegel") und Rainer Frenkel ("Zeit") tätig waren, gibt es übrigens immer noch. Jetzt sogar mit einem eigenen Redaktionsraum und Computern. Da kommt man sich vor wie in der "Werthers Echte"-Werbung ...

Rundschau-Redakteur Jörn Koldehoff.

Foto: Bettina Osswald

So verwundert es also nicht wirklich, dass wir gerne zugestimmt haben, als die Schülerzeitungs-AG der Gesamtschule Barmen am Unterdörnen die Rundschau besuchen wollte. Quirlige Fünft- und Sechstklässler hatten sich angesagt — und offensichtlich ziemlich gut vorbereitet.

Die Fragen, warum und wie man Journalist wird, konnte ich ja noch ordentlich beantworten. Die nach der Historie dem Gehalt ganz allgemein auch. Aber dann ging es ans Eingemachte: Wie viel kostet eine Beilage? Warum kommt ein Text in die Zeitung und der andere nicht? Und wie lange gibt es Zeitungen überhaupt noch? Alle Achtung — so einfach konnte ich mich nicht aus der Affäre ziehen.

Ende des Schuljahres soll die Publikation der Gesamtschule erscheinen, ein Exemplar bekomme ich hoffentlich zugeschickt. Natürlich freue ich mich auch über Veröffentlichungen aus anderen Schulen. Einfach an Wuppertaler Rundschau, Jörn Koldehoff, Johannisberg 7, 42103 Wuppertal senden. Die besten Produkte werden wir loben und preisen!