Diese Entwicklungen sind besonders für Männer erfreulich, weil urologische Erkrankungen wie Prostatabeschwerden, Erektionsstörungen und Harnwegsprobleme häufig sind und die Lebensqualität ganz erheblich beeinträchtigen.
Wer in Wuppertal oder im Bergischen Land lebt, hat das Glück, viele moderne medizinische Einrichtungen wie die Uni Witten/Herdecke, die Urologie Barmen und das Prostatazentrum von Helios Gesundheit in Reichweite zu haben.
In der Praxis führen neue Verfahren bei der Diagnose und weniger invasive Behandlungen dazu, dass urologische Beschwerden heute viel schonender behandelt werden als noch vor einigen Jahrzehnten.
Die Verknüpfung von Forschung an den Universitäten mit der praktischen Anwendung in den Kliniken macht es möglich, neuartige Verfahren schnell zu den Patienten zu bringen.
Neue Methoden bei der Diagnose helfen dabei, Krankheiten schneller zu erkennen
Eine frühzeitige Diagnose ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung eines urologischen Leidens. Moderne bildgebende Verfahren und biomarkerbasierte Tests haben die Diagnose erheblich verbessert.
Multi-Parametrische MRT (mpMRT)
Diese Methode hilft dabei, Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Technisch kombiniert sie verschiedene MRT-Sequenzen, um verdächtige Bereiche im Gewebe zu identifizieren. Dadurch werden weniger invasive Biopsien nötig. Früher war es üblich, Gewebeproben nach dem Zufallsprinzip zu entnehmen. Heute stellt die mpMRT fest, wo es auffällige Bereiche gibt. Dadurch steigt die Trefferquote und man vermeidet unnötige Behandlungen.
Urologische Biomarker
Biomarker-Tests können frühzeitig Hinweise auf Erkrankungen des Harntrakts geben. Tests auf PSA (Prostata-spezifisches Antigen) werden schon seit längerem eingesetzt, aber neue Biomarker wie der PCA3-Test und der 4k-Score-Test machen es möglich, das Krebsrisiko noch genauer einzuschätzen.
Zusätzlich gibt es Tests, die sich auf mikrobielle Veränderungen und genetische Anomalien fokussieren, um besonders aggressive Tumorarten frühzeitig zu erkennen.
Künstliche Intelligenz in der Diagnose
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) gewinnt bei den Diagnosen immer mehr an Bedeutung. KI-gestützte Algorithmen analysieren Bilder von MRTs, CTs und Ultraschalluntersuchungen. Sie erkennen Muster, die auf eine Erkrankung hinweisen. Dadurch werden Diagnosen präziser und es gibt weniger Fehldiagnosen. KI macht es inzwischen möglich, Prostatakarzinome sehr viel besser zu diagnostizieren.
Minimalinvasive Therapien
Schonendere Methoden haben die klassische Chirurgie in vielen Bereichen der Urologie ersetzt. Besonders bei gutartigen Prostatavergrößerungen (benigne Prostatahyperplasie oder kurz: BPH) sind die Operationen schonender und effektiver geworden.
Wasserstrahl-Resektion (Aquablation)
Die Aquablation ist eine neuartige Methode zur Behandlung der BPH. Dabei kann man überschüssiges Prostatagewebe mithilfe eines computergesteuerten Wasserstrahls präzise entfernen. Im Vergleich zu klassischen Operationen wie der TURP (transurethrale Resektion der Prostata) verursacht die Aquablation weniger Nebenwirkungen und erhält die sexuelle Funktion des Patienten. In deutschen Kliniken wird dieses Verfahren nach und nach in spezialisierte Programme aufgenommen.
Fokale Therapie mit Hochintensivem Ultraschall (HIFU)
Diese Form der Therapie zerstört Krebszellen durch gezielte Ultraschallwellen, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen. Dadurch kann man Krebs gezielt behandeln und es entstehen weniger Nebenwirkungen als bei herkömmlichen Therapien mit Bestrahlungen oder chirurgischen Eingriffen.
Lasertherapie bei Prostatabeschwerden
Die Lasertechnologie hat sich als besonders effektiv bei der Behandlung gutartiger Prostatavergrößerungen erwiesen. Besonders der sogenannte Greenlight-Laser kann überschüssiges Gewebe schonend entfernen. Dieses Verfahren zeichnet sich durch eine schnelle Heilung bei geringen Nebenwirkungen aus.
Neue Behandlungsmethoden bei Erektionsstörungen
Erektionsstörungen ( auch als erektile Dysfunktion oder ED bekannt) betreffen viele Männer und können unterschiedliche Ursachen haben, darunter Durchblutungsstörungen, Hormonmangel und neurologische Probleme. Neben bewährten Medikamenten werden mehrere alternative Behandlungen erforscht:
Stoßwellentherapie
Die Stoßwellentherapie hat sich als vielversprechende Option bei Erektionsproblemen durch geschädigte Gefäße erwiesen. Niederenergetische Stoßwellen regen die Erneuerung der Blutgefäße an (Angiogenese). Das hilft dabei, den Penis besser zu durchbluten.
Diese Methode zeigt besonders bei Patienten mit leichten bis mittleren Potenzproblemen gute Ergebnisse. Normalerweise bringt eine Behandlung mit sechs bis acht Sitzungen deutliche Verbesserungen.
Stammzelltherapie
Die Forschung an Stammzellen für die Behandlung der erektilen Dysfunktion ist immer noch Neuland. Erste klinische Studien haben gezeigt, dass Stammzellen geschädigtes Gewebe regenerieren und die Funktion der Schwellkörper im Penis verbessern können.
Neue Medikamente
Medikamente sind eine der wichtigsten Säulen, wenn es darum geht, urologische Erkrankungen zu behandeln. Neben neuen Präparaten gibt es Weiterentwicklungen bei bewährten Wirkstoffen, was vor allem die Nebenwirkungen reduziert.
PDE-5-Hemmer sind immer noch eine bewährte Lösung
Wer eine erektile Dysfunktion hat, bekommt meistens PDE-5-Hemmer wie Viagra und Cialis verschrieben. Der Cialis-Wirkstoff Tadalafil ist einer der bekanntesten Vertreter dieser Gruppe mit einer besonders langen Wirkdauer von bis zu 36 Stunden.
Die meisten Patienten, die Medikamente aus dieser Gruppe gegen Potenzprobleme verwenden, sind mit der Wirkung zufrieden und finden die Handhabung einfach. Die lange Wirkdauer von Tadalafil ermöglicht den Anwendern mehr Flexibilität. Der Viagra-Wirkstoff Sildenafil wirkt dafür schneller und wird vom Körper schneller abgebaut.
Beide Medikamente werden seit einiger Zeit auch dafür verwendet, die Symptome einer vergrößerten Prostata bei BPH zu lindern.
Fazit: Neue Verfahren machen schonende Behandlungen und bessere Diagnosen möglich
Die moderne Urologie hilft dabei, verbreitete Probleme wie die erektile Dysfunktion und gutartige Prostatavergrößerungen besser zu behandeln. Im Bereich der Krebstherapie hat sich in den letzten Jahrzehnten ebenfalls vieles verbessert. Durch mehrere universitäre Forschungsinstitute und spezialisierte Kliniken in der Nähe kommen diese Innovationen den Patienten im Raum Wuppertal schneller zugute als in anderen Regionen.