Allergie oder Erkältung: Worin liegt der Unterschied?
Es ist eine Zeit des Übergangs: Die nass-kalte Jahreszeit verabschiedet sich langsam, doch der Pollenflug steht bereits in den Startlöchern. Läuft dann noch die Nase, stellen Sie sich vielleicht auch die Frage, woher der Schnupfen eigentlich kommt? Liegt eine Allergie vor oder ist eine Erkältung für das Symptom verantwortlich?
Woher kommt der Schnupfen?
Wenn die Nase läuft, verstopft ist oder ständig kribbelt, stellt sich die Frage: Erkältung oder Allergie? Der Unterschied liegt in der Ursache: Erkältungen werden durch Viren übertragen und lösen eine Abwehrreaktion des Körpers aus, während Allergien eine Überreaktion des Immunsystems auf harmlose Stoffe wie Pollen oder Hausstaub sind.
Doch woran erkennt man, ob es sich um eine Erkältung oder Allergie handelt? Erfahren Sie nachstehend, welche Symptome typisch für eine Erkältung sind und wann eine Allergie die Ursache sein könnte. Oder machen Sie hier den Online-Selbsttest und finden Sie heraus, ob Ihr Schnupfen durch eine Allergie oder Erkältung verursacht wird.
Die Symptome einer Erkältung
Eine Erkältung (grippaler Infekt) beginnt meist schleichend: Erste Anzeichen sind oft ein Kratzen im Hals oder Halsschmerzen. Kurz darauf folgt ein Schnupfen – entweder mit einer laufenden oder verstopften Nase. Viele Betroffene klagen zudem über Kopf- und Gliederschmerzen.
Im weiteren Verlauf kommt häufig Husten hinzu. Anfangs ist dieser trocken und reizend (unproduktiver Husten), bevor er sich in der Endphase der Erkältung zu einem produktiven Husten mit schleimigem Auswurf entwickelt. Der Husten kann besonders hartnäckig sein und auch nach Abklingen der Erkältung, die in der Regel etwa eine Woche dauert, noch einige Zeit anhalten. [1]
Die Anzeichen einer Allergie
Jeder vierte bis fünfte Erwachsene leidet unter einer Pollenallergie (auch: Heuschnupfen).[2] Um herauszufinden, ob Ihr Schnupfen durch eine Allergie oder eine Erkältung bedingt ist, beobachten Sie Ihre Symptome sehr genau.
Gemeinsam haben Allergie und Erkältung das häufige Niesen sowie eine verstopfte oder laufende Nase. Kommen jedoch Symptome wie tränende, juckende Augen sowie Kurzatmigkeit hinzu, spricht dies für eine Allergie. Einige Personen klagen zudem oftmals über eine erhöhte Müdigkeit.[3] Des Weiteren treten hin und wieder Symptome wie Kopfschmerzen und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, aber auch Konzentrationsstörungen, Hautveränderungen oder sogar Magen-Darm-Beschwerden auf.[4]
Während eine Erkältung meist nach etwa einer Woche abklingt, können Allergiesymptome über Wochen oder Monate anhalten – je nachdem, gegen welche Pollen Sie allergisch reagieren und wie lange diese Saison haben.[5]
Schnupfen durch Allergie oder Erkältung – weitere Unterscheidungsmerkmale
Ob es sich um Anzeichen für Allergie oder Erkältung handelt, klärt sich noch anderweitig:
- Ein grippaler Infekt entwickelt sich schleichend und zeigt einen typischen Verlauf über etwa neun Tage.[6] Im Vergleich dazu beginnt eine Pollenallergie plötzlich – nämlich dann, wenn ihr Körper in Kontakt mit dem Allergen kommt und darauf reagiert.
- Auch der Zeitpunkt des Schnupfens gibt möglicherweise einen Hinweis: Tritt das Symptom stets zur gleichen Zeit im Jahr oder am gleichen Ort auf? Während der grippale Infekt eher in der nass-kalten Jahreszeit vorkommt, haben Pollenallergien vor allem im Frühjahr und Sommer ihren Höhepunkt.
- Zusätzlich kann die Beschaffenheit des Sekrets bei der Entscheidung helfen, ob es sich um eine Allergie oder Erkältung handelt. Bei einer Erkältung kann sich der Schnupfen verdicken und weißlich wirken, bestimmte Abwehrzellen lassen ihn mitunter auch gelblich oder grünlich werden. Demgegenüber bleibt das Nasensekret bei einer Allergie dünnflüssig und klar.
Allergie oder Erkältung richtig behandeln
Um die richtige Behandlung zu wählen, ist es entscheidend, ob Ihre Beschwerden durch eine Allergie oder Erkältung verursacht werden.
Handelt es sich um einen grippalen Infekt, heilt diese in der Regel auch ohne Maßnahmen von selbst aus. Zwar gibt es keine Medikamente gegen Erkältungsviren, jedoch können Sie die Beschwerden selbst lindern. Zum Beispiel mit:
- ausreichend Ruhe und viel Schlaf (unterstützen das Immunsystem)
- Schmerzmittel (bei Kopf- und Gliederschmerzen)
- Gurgellösungen (beruhigen Halsschmerzen)
- Inhalation mit Wasserdampf (löst eine verstopfte Nase)
Anders als eine Erkältung kann eine Allergie chronisch werden. Deshalb ist es wichtig, Allergene zu meiden und Beschwerden gezielt zu behandeln:
- Allergietest machen (um herauszufinden, auch welche Allergene Ihr Körper reagiert)
- Allergene reduzieren (zum Beispiel Fenster geschlossen halten, Kleidung häufig wechseln, Wohnräume sauber halten)
- Pollenfilter nutzen (im Auto oder Luftreiniger für Innenräume)
- antiallergische Medikamente einnehmen (Antihistaminika oder Nasensprays)
- Nasendusche anwenden (spült Pollen aus der Nase und befreit die Atemwege)
Wer unter starken oder langanhaltenden Beschwerden leidet, sollte sich ärztlich beraten lassen – vor allem, um eine Verschlimmerung wie allergisches Asthma zu vermeiden.
[1] „Erkältung“. Stiftung Gesundheitswissen, https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erkaeltung/hintergrund. Zugegriffen 11. März 2025.
[2] „Heuschnupfen“. Lungenaerzte-im-netz.de, https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/heuschnupfen/was-ist-heuschnupfen/. Zugegriffen 10. März 2025.
[3] „Heuschnupfen“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/heuschnupfen.html. Zugegriffen 10. März 2025.
[4] „Heuschnupfen – Krankheitsbild“. Lungenaerzte-im-netz.de. https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/heuschnupfen/krankheitsbild/. Zugegriffen 11. März 2025.
[5] „Heuschnupfen: Wie umgehen mit der Pollenallergie?“ Universitätsambulanz, https://www.uniambulanz-witten.de/heuschnupfen-wie-umgehen-mit-der-pollenallergie/. Zugegriffen 12. März 2025.
[6] „Heuschnupfen oder Erkältung?“ pronovabkk, https://www.pronovabkk.de/gesuender-leben/koerper-und-seele/allergien-und-intoleranzen/heuschnupfen-oder-erkaeltung.html. Zugegriffen 10. März 2025.
