Intimgesundheit: So geht’s richtig!
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Intimgesundheit – die wichtigsten Grundlagen
Der Intimbereich ist besonders sensibel – gerade deshalb möchte man sich auch hier rundum wohl und gepflegt fühlen. Doch wie pflegen Sie diesen Bereich richtig? Immerhin ist die Wahl der Maßnahmen und Produkte auch eine Frage der Intimgesundheit. Erfahren Sie jetzt alles rund um eine gesunde, gepflegte Intimzone.
Intimgesundheit: Weniger ist mehr
Sich rundum frisch und sauber zu fühlen, bedeutet für viele Frauen auch, dass sie regelmäßig Pflegeprodukte im Intimbereich verwenden. Dabei handelt es sich bei dieser Zone um ein sehr spezielles Ökosystem mit einer schützenden Flora auf Haut und Schleimhaut. Sie verhindert, dass sich schädliche Keime hier festsetzen können.
Wird die natürliche Flora durch ein Übermaß an Hygiene geschwächt, stellt das eine Gefahr für die Intimgesundheit dar. Bakterien und Pilze haben es dann leichter, Erkrankungen wie Scheidenpilz oder eine bakterielle Vaginose zu verursachen.
Um das zu verhindern und das natürliche Gleichgewicht auf der Haut zu erhalten, braucht der Intimbereich milde und zudem erstaunlich wenig Pflegemittel. Bei der täglichen Dusche genügt schon warmes Wasser, um den äußeren Bereich zu reinigen. Die Vagina besitzt einen raffinierten Selbstreinigungsmechanismus, den Sie gar nicht erst durch Spülungen stören sollten.
Beschränken Sie sich für ein sauberes Gefühl also auf Wasser achten Sie darauf, keine übertriebene Hygiene zu betreiben. So können Sie die Intimgesundheit am besten erhalten.
Sauer macht lustig – auch im Intimbereich
Der pH-Wert liegt im gesunden Intimbereich zwischen 3,8 und 4,4.[1] Damit ist die Intimzone noch einmal saurer als der Säureschutzmantel der übrigen Haut (4 bis 6,5).[2] Das saure Milieu entsteht durch Milchsäurebakterien und hemmt das Wachstum schädlicher Keime. Handelübliche Seifen haben in der Regel einen höheren pH-Wert von 8 bis 11 und sind somit sogar basisch.1 Ihre Verwendung stört also die Scheidenflora und kann sich deshalb negativ auf die Intimgesundheit auswirken.
Aus diesem Grund haben viele speziell für die Intimhygiene hergestellte Reinigungsprodukte einen angepassten pH-Wert, der die Balance und damit die Schutzfunktion erhält. Außerdem verzichten solche Mittel im Idealfall auch auf Konservierungmittel und Duftstoffe, die den Intimbereich reizen können.
Intimgesundheit: Eine luftige Sache
Ein feuchtes, warmes Milieu, an das wenig Luft kommt, ist für viele schädliche Keime die ideale Umgebung, um sich rasant zu vermehren. Die Wahl und Reinigung der Unterwäsche hat deshalb wesentlichen Einfluss auf die Intimgesundheit.
Auch wenn sie noch so schön sind: Höschen aus Synthetik-Fasern eignen sich nur bedingt, da einige Modelle kaum Luft an den Intimbereich lassen. Besser sind Gewebe und Fasern, die atmen können. Bequeme Baumwollslips oder sexy Seidendessous haben daher beim Thema Intimgesundheit die Nase vorn vor Kunstfasern wie Polyester.
Wichtig ist außerdem, dass die Unterwäsche bei 70 Grad Celsius waschbar ist.[3] Erst dann werden bereits vorhandene Keime zuverlässig beim Waschen abgetötet. Das Lieblingsteil verträgt aber nur 30°C? Dann sollte dafür ein Hygienespüler ins Weichspülerfach.
Wer immer wieder zu Blasenentzündungen, bakteriellem oder Pilzbefall im Intimbereich neigt, sollte außerdem auf Strings verzichten. Sie sind quasi eine Keimautobahn, auf der Bakterien und Pilze vom Anus zur Scheide wandern können.
Richtig wischen im Intimbereich
Essenziell für die Intimgesundheit ist auch die Wischtechnik beim Toilettengang. Wer von hinten nach vorn wischt, verschleppt sehr effektiv Darmkeime. Diese können sich dann schon aufgrund der großen Zahl leichter festsetzen. Beim großen Geschäft gilt deshalb immer: Wischen bitte von vorn nach hinten.
Nicht zu vergessen bei diesem Thema: Waschlappen. Wer vorn und hinten denselben Waschlappen verwendet, kann auch damit leicht Keime verschleppen. Deshalb empfehlen sich dafür zwei separate Textilien – die Sie ähnlich wie die Unterwäsche regelmäßig heiß waschen sollten. So lässt sich verhindern, dass die Lappen zu einer Keimbrutstätte werden und die Intimgesundheit gefährden.
Für die Intimgesundheit nach dem Sex
Beim Sex werden nicht nur Zärtlichkeiten ausgetauscht, sondern auch Keime. Beim Die Liebesakt gelangen sie tief in den Intimbereich hinein. Vor allem bei einem neuen Partner entsteht daraus auch schnell eine Blasenentzündung, die sogenannte Honeymoon-Zystitis.
Auch wenn es ein wenig unromantisch klingt: Kleine Rituale fördern nach dem Sex die Intimgesundheit. Dazu gehört insbesondere der Toilettengang nach dem intimen Miteinander, der viele Keime bereits wieder ausspült und eine Infektion unwahrscheinlicher macht.
Auf Spülungen – eventuell gar mit einem Reinigungsprodukt – sollten Frauen dagegen auch nach dem Sex verzichten. Sie schaden der Intimgesundheit mehr, als sie nutzen.
[1] Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): Bakterielle Besiedlung und pH-Wert der Vagina. URL: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/bakterielle-vaginose/bakterielle-besiedelung-und-ph-wert-der-vagina/ (16.02.2022).
[2] Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.: Hautreinigung. URL: https://www.dha-hautpflege.de/haut-und-hautpflege/grundlagen-hautpflege/hautreinigung.html (16.02.2022).
[3] Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): Scheidenpilz / Candida-Infektionen / Vaginalmykose / Vaginalpilz: Prävention. URL: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/scheidenpilz/praevention/ (16.02.2022).