Agaplesion Bethesda Krankenhaus Digitales Narkoseprotokoll für mehr Sicherheit

Wuppertal · Die Digitalisierung von Patientinnen- und Patientendaten nimmt in deutschen Krankenhäusern zu. Im Wuppertaler Agaplesion Bethesda Krankenhaus werden Narkoseprotokolle jetzt digital und mobil erstellt.

Alles wird penibel protokolliert.

Foto: Bethesda

Bereits im Vorfeld einer Operation werden die Narkoseinformationen von der Anästhesistin bzw. vom Anästhesisten digital dokumentiert und in ein Anästhesie-Informations-Management-System eingefügt (AIMS). Steht der OP-Tag an, wird das digitale Protokoll aufgerufen – und alle Patientinnen- und Patientendaten können eingesehen werden. Im OP beginnt die Dokumentation auf einem mobilen Endgerät.

Auf dem iPad fließen alle wichtigen Vitaldaten und Beatmungsparameter während der OP ein: die Herzfrequenz, Blutdruckwerte, die Sauerstoffsättigung des Blutes, die Temperatur und Weiteres. Das mobile digitale Narkoseprotokoll begleitet die Patientin bzw. den Patienten aber auch während der Aufwachphase bis hin zum Ende der Überwachung im Aufwachraum. So werden Medienbrüche vermieden und die Erfassungsgenauigkeit der Daten erhöht.

Dr. med. Martin Weiss (Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin).

Foto: Bethesda

„Die mobile Lösung des digitalen Narkoseprotokolls überzeugt deshalb, weil wichtige Parameter automatisch in das System einfließen, eine händische Übertragung der Daten wegfällt und damit der Fokus ausschließlich auf der Patientinnen- und Patientenversorgung liegt“, erklärt Dr. med. Martin Weiss (Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin). Besonders in einer Notfallsituation könne man sich absolut auf die Patientin bzw. den Patienten konzentrieren. Ein Plus für mehr Sicherheit.

In der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin werden jährlich über 8.500 Narkosen in Vollnarkose oder Regionalanästhesie durchgeführt und umfasst die Gebiete der Neuroanästhesie, der geburtshilflichen Anästhesie, Narkosen bei Risikopatientinnen und -patienten mit erweitertem hämodynamischen Monitoring, die intensivmedizinische Versorgung nach großen Operationen, Narkosen bei geriatrischen Patientinnen und Patienten, die Anästhesie bei minimalinvasiven Operationen in der Gynäkologie. Das digitale Narkoseprotokoll soll demnächst auch in der Schmerztherapie eingesetzt werden.