Wie verändert Corona unseren Alltag? - Wuppertaler erzählen „Meinen 450-Euro-Job kann ich aktuell nicht ausüben“
Wuppertal · Wie verändert die Corona-Krise unseren Alltag? Wir haben nicht mit Politikern und Entscheidungsträgern gesprochen, sondern mit „ganz normalen“ Wuppertalerinnen und Wuppertalern, die erzählen worüber sie sich in letzter Zeit gefreut haben, was sie verärgert hat und worüber sie sich Sorgen machen. Ihre Antworten haben wir aufgeschrieben.
Soufian Goudi, AStA-Vorsitzender der Uni Wuppertal und Student der Politik- und Wirtschaftswissenschaften:
„Als AStA-Vorsitz bekommen wir viel mit. Die größte Sorge der Studenten dreht sich um ihre Finanzen, um die Minijobs, die wegfallen, und die Krankenkasse, die trotzdem bezahlt werden muss. Als Student in einem 450-Euro-Job hat man ja keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld. Die zweite Sorge ist, wie das Sommersemester ablaufen wird, was mit den Prüfungen und Abschlüssen ist. Das Semester startet am 20. April und die meisten Kurse sollen online stattfinden, in Videokonferenzen. Das ist für alle neu, für die Studierenden und die Dozenten. Wir müssen alle erst lernen, das Studium von zu Hause aus zu regeln. Aber die Uni Wuppertal klärt sehr gut auf und veröffentlicht regelmäßig neue Informationen für uns.
Gefreut hat mich, dass wir alle ein bisschen zusammengerückt sind. Generell ärgere ich mich über die gesamte Situation. Ich könnte mir wirklich vorstellen, bei dem tollen Wetter etwas Schöneres zu machen. Persönlich mache ich mir auch finanzielle Sorgen. Meinen 450-Euro-Job kann ich aktuell nicht ausüben, aber Miete muss ich trotzdem zahlen.
Aber es gibt eine gute Nachricht: Zusammen mit dem Verein ‚Tacheles’ hat der AStA ein Antragsformular ausgearbeitet, mit dem jetzt Studierende Arbeitslosengeld II als Darlehen beantragen können. Studenten können sich das Formular bei uns herunterladen und es beim Jobcenter einwerfen. Das Geld muss nach der Krise dann allerdings irgendwann zurückgezahlt werden. Ich werde erstmal so versuchen, über die Runden zu komen. Für einen Urlaub habe ich etwas gespart, der fällt dieses Jahr ja wahrscheinlich sowieso aus.“