Wie verändert Corona unseren Alltag? - Wuppertaler erzählen „Wir karren jeden Tag ein bis zwei Säcke Bücher zur Post“
Wuppertal · Wie verändert die Corona-Krise unseren Alltag? Wir haben nicht mit Politikern und Entscheidungsträgern gesprochen, sondern mit „ganz normalen“ Wuppertalerinnen und Wuppertalern, die erzählen worüber sie sich in letzter Zeit gefreut haben, was sie verärgert hat und worüber sie sich Sorgen machen. Ihre Antworten haben wir aufgeschrieben.
Michael Kozinowski, Inhaber der Buchhandlung Klaus v. Mackensen:
„Es ist eine Situation, in die wir all ohne Verschulden gekommen sind und ich denke, wir kommen alle soweit gut zurecht. Gefreut hat mich, dass wir unfassbar viele nette Kunden haben, die alle Wege nutzen, bei uns Bücher zu bestellen. Am Sonntag saß ich zu Hause auf meinem Balkon und habe sogar Bestellungen über Instagram entgegengenommen. Wir karren jeden Tag ein bis zwei Säcke Bücher zur Post. Es ist natürlich sehr aufwendig, aber wir freuen uns, dass die Menschen bei uns bestellen.Mein Arbeitsalltag hat sich komplett verändert. Sonst haben wir persönliche Kundenkontakte, jetzt klingelt ununterbrochen das Telefon. Wir haben zwei Leitungen, die durchgängig belegt sind.
Ich hoffe, dass der Zustand nicht über den 19. oder 20. April anhält. Noch kriegen wir alles ganz gut hin. Aber es ist bitter für uns und für die Verlage, dass die Frühjahrs-Neuerscheinungen im Dunkeln liegen und niemand zum Stöbern vorbeikommen kann. Das Buch ist einfach etwas Haptisches. Was mich ärgern könnte, ist die Unvernunft der Menschen, die bei gutem Wetter zu Hauf auf dem Laurentiusplatz sitzen.“