HV-Jahresbilanz 2024 Schwieriges Jahr für inhabergeführten Einzelhandel
Wuppertal · Der Handelsverband Nordrhein-Westfalen (HV NRW) hat in einer Umfrage die angeschlossenen Unternehmen in NRW um eine Bilanz des Jahres 2024 gebeten. Auch der Ausblick auf das noch junge Jahr ist demnach vielfach getrübt.
„Der Jahresabschluss fiel bei vielen inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften in NRW zuletzt eher ernüchternd aus. Nach einem Jahr des Aufs und Abs lagen die Hoffnungen vielfach auf einem guten Weihnachtsgeschäft“, heißt es. Die Umfrage des HV NRW zeige nun, dass für die Hälfte der inhabergeführten Geschäfte das Weihnachtsgeschäft gegenüber dem Vorjahr schlechter (35 Prozent) oder gar viel schlechter (15 Prozent) ausfiel, nur jeder Siebte (15 Prozent) konnte sich verbessern. Aufgrund der verhaltenen Erwartungen gibt sich dennoch fast die Hälfte (45 Prozent) noch zufrieden mit diesem Ergebnis.
„Auch wenn wir für die Gesamtbranche im Jahr 2024 mit einem leichten Zuwachs rechnen, melden uns 40 Prozent der inhabergeführten Geschäfte Umsatzverluste“, fasst Dr. Peter Achten (Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW) die Umfrage-Ergebnisse zusammen. Die Mehrheit der Einzelhändlerinnen und Einzelhändler sieht dabei die aktuelle politische Lage als hemmend für das Einkaufsverhalten der Kundinnen und Kunden.
Für einen im vergangenen Jahr besonders bedachten Einkauf stehe auch eine im Vergleich zu den Vorjahren tendenziell geringere Umtauschquote. „Alle Akteure sind gefragt, für Stabilität und Verlässlichkeit und damit für eine positivere Konsumstimmung zu sorgen“, so Achten.
Die größten Herausforderungen
Mit dieser Ausgangslage zeigen sich Inhaberinnen und Inhaber mit Blick auf ihre Erwartungen für das noch junge Jahr entsprechend verhalten. Nur die Hälfte rechnet mit einer Veränderung (19 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, 30 Prozent mit weiteren Rückgängen), rund 50 Prozent trauen sich im Grunde keine echte Prognose zu und erwarten weder ein besseres noch ein schlechteres Jahr. Zu den größten Herausforderungen werden Bürokratiebelastung und Verkehrsplanung gezählt.
Achten: „Das überrascht nicht, aber die Intensität der Beschreibung der konkreten Probleme einzelner Einzelhändler im Kommentarbereich der Umfrage ist enorm: Abbau von Parkplätzen oder stark erhöhte Parkkosten, die zu offenen Kundenaussagen führen, dass sie ab jetzt online einkaufen würden. Oder Händler, die schreiben, sie verbrächten aufgrund der ganzen bürokratischen Erfordernisse mehr Zeit am Rechner als im Geschäft. Das darf einfach nicht sein und hier ist die Politik gefordert, den versprochenen Bürokratieabbau schnellstmöglich auch effektiv umzusetzen!“