Früher war’s hier richtig lustig

Uellendahl · Der Belvedereturm an der Kohlstraße wartet auf vielfältige Hilfe.

Bürger-Engagement hat in Wuppertal Tradition: Aktive im Förderverein zur Rettung und Sanierung des Belvedereturm-Baudenkmals.

Foto: Conrads

"Belvedere" ist die italienische Bezeichnung für "schöne Aussicht". Diesen Namen trägt neben dem "Belvedere Hackenberg" über dem Wupperfeld auch ein Turm an der Elberfelder Kohlstraße, der von seinem neuen "Förderverein Denkmalschutz und Denkmalpflege im Uellendahl" am Tag des offenen Denkmals vorgestellt wurde.

Schön und lustig war wohl einst das Leben im Turm, denn der Fabrikant Carl Hermann Seyd ließ neben seiner 1896 erbauten Villa am Rande des Parks ein Schlösschen errichten, das durch einen unterirdischen Gang angebunden war. Dieses "Belvedere" diente wohl seiner Belustigung. Inzwischen wurde der Gang verschlossen und der Turm war in einen Dornröschenschlaf gefallen.

Zur Rettung des nutzlosen Baudenkmals, das kurz vor dem Abriss stand, gründete Karl-Eberhard Wilhelm mit dem Bürgerverein Uellendahl 2014 einen Förderverein, der die Ruine 2015 erworben hat. Nach Abbau der neunjährigen Gerüsthülle konnte das Bauwerk im März inspiziert werden. Erste Blicke ins Innere waren möglich. Im August wurde ehrenamtlich mit dem Freilegen des Fundamentes und Kellergeschosses begonnen, Turm und Grundstück digital eingemessen.

Von der Sole aus soll der Turm bis zum Dach, das wie ein kleines Biotop wirkt, fachkundig saniert werden. Nach einem Bericht in der Rundschau hatte sich Steinbruchbesitzer Thomas Lange, heute zweiter Vorsitzender, als erster Unternehmer zur Sanierungshilfe bereit erklärt. Karl-Eberhard Wilhelm dankt weiteren Kooperationspartnern und nennt den Bedarf: "Bauunternehmen, Großhandel, Gerüstbau, Hoch- und Tiefbau, Installation, Elektrik, Fenster- und Türenbau, Sanitär, Dachdeckung und Sponsoring." Fachkundige Senioren sind ebenso willkommen wie auch Handwerksauszubildende.

Mehr Informationen gibt es auf www.foerderverein-denkmalpflege-uellendahl.de