Linkes Bündnis Wuppertal L419: „Blamage für die Straßenbauplaner“

Wuppertal · Das Linke Bündnis im Wuppertaler Stadtrat spricht sich weiterhin gegen eine „Autobahn durch Ronsdorf“ aus. Den Vorschlag, die Planung an den Bund zu übertragen, bezeichnet es als „Mauschelei“.

Die L419 an der Parkstraße.

Die L419 an der Parkstraße.

Foto: Christoph Petersen

„Jahrelang kämpfte eine Bürgerinitiative in Ronsdorf gegen den Ausbau der L419 und musste sich gegen mächtige Gegner aus dem Lager der Autobahnlobby behaupten, die immer neue und breitere Straßen zur Bewältigung des Personen- und Güterverkehrs planten. Dabei spielten mögliche Naturzerstörung, Versiegelung von Flächen und der Schutz der Anwohner nur eine untergeordnete Rolle“, heißt es in einer Stellungnahme.

Bei der L419 handele es sich „um ein Projekt, dessen Wurzeln in den autobesessenen Planungen des letzten Jahrhunderts liegen. Sie sollte zu einem autobahnähnlichen Zwischenstück zwischen der A1 und der A 46 auf vier Spuren erweitert werden.“

Der städtebaupolitischer Sprecher Bernhard Sander: „Die jahrelangen Proteste der Ronsdorfer Bürger prallten unnachgiebig an den Planern der Düsseldorfer Bezirksregierung ab und scheiterten zudem an der Ratsmehrheit im Wuppertaler Stadtrat, die sich ebenfalls für den Ausbau aussprach und sich noch in der Februar-Sitzung dafür entschied, nicht gegen den Planfeststellungsbeschluss zu klagen.“

Erst die Klage des Ronsdorfer Verschönerungsvereins habe „Bewegung in die Sache“ gebracht. Sie soll „jetzt am 6. Oktober vor dem OVG in Münster verhandelt werden. Und jetzt stellt sich in einer Voraberklärung des Gerichts heraus, dass die Planung – da autobahnähnlich – nicht vom Land NRW, sondern vom Bund hätte erfolgen muss.“

Dies sei eine „Blamage für die Straßenbauplaner“. Doch „noch schlimmer sind die Politiker, die jetzt zur Mauschelei aufrufen, indem sie vorschlagen, die Planung einfach an den Bund zu übertragen“. Die Fraktion ruft zur Teilnahme an einer Podiumsdiskussion auf, die am 26. September um 19 Uhr in der Erich-Fried-Gesamtschule beginnt.