Aktion in den Anlagen „Dein Herz für Ronsdorf“ und gegen den L419-Ausbau

Wuppertal · Rund 350 Bürgerinnen und Bürger haben sich in den Ronsdorfer Anlagen am Maifeiertag (1. Mai 2024) mit einer Aktion unter dem Titel „Dein Herz für Ronsdorf“ gegen einen autobahnähnlichen Ausbau der L419 ausgesprochen.

Eines von mehr als 200 Herzen.

Foto: Marco Hohlfeld

Sie befestigten dazu Herzen, die im Vorfeld gebastelt, gesägt beziehungsweise genäht worden waren, an Bäumen, die bei einer Umsetzung der Pläne gefällt werden sollen. „Ganze Kindergartengruppen waren eifrig dabei, ihre Eigenkreationen festzubinden. Sogar Leitern und Tritte hatten Unterstützende dabei, um die Herzen gut sichtbar anzubringen“, freut sich Mit-Initiatorin Daniela Ebeling.

Martin Schwefringhaus, der Vorsitzende des Ronsdorfer Verschönerungsvereins, betonte in einer kurzen Ansprache, dass der Kampf gegen das Bauprojekt „ein Marathon“ sei. Er freue sich, dass viele Ronsdorferinnen und Ronsdorfer erschienen seien und damit ihre Unterstützung bekundet hätten. (Bilder)

Bilder: Mit Herzen gegen den L419-Ausbau​ in Wuppertal
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Mit Herzen gegen den L419-Ausbau

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Die Düsseldorfer Bezirksregierung hatte im Dezember 2023 den Planfeststellungsbeschluss veröffentlicht. Seitdem hat der Landesbetrieb „Straßen.NRW“ Baurecht. Ziel ist eine jeweils zweispurige Verbindung von der A1 zur A46 (die Rundschau berichtete). Ein Termin für den Start ist der Stadt noch nicht bekannt. Nach Angaben der Verwaltung müsse dazu zunächst ein Ausschreibungsverfahren gestartet, ein Generalplaner gefunden und eine „umfassende Baustellenplanung“ umgesetzt werden.

Der Ronsdorfer Verschönerungsverein (RVV), der seit Mai 2022 offiziell Umwelt- und Naturschutzverband ist und dem die Ronsdorfer Anlagen gehören, hatte rund 50.000 Euro an Spenden eingesammelt und Klage eingereicht – auch durch ein Eilverfahren mit dem Ziel, eine aufschiebende Wirkung bis zum Grundsatzurteil zu erreichen. Der RVV, der weiterhin Spenden entgegennimmt, würde, wenn der Planfeststellungsbeschluss vor Gericht Bestand hat, per Gesetz enteignet. Er würde nach eigenen Angaben rund zwei Hektar Fläche und damit acht Prozent der Fläche in den Anlagen verlieren.

Mitte März demonstrierten rund 1.500 Menschen auf der Parkstraße gegen den Bau. Zuvor hatten Initiativen Pflöcke auf der Grenze des geplanten Baufeldes einschlagen, um das Ausmaß zu visualisieren. Sie kritisieren die Zerstörung eines wichtigen Naherholungsbereichs und eine massive Zunahme des Pkw- und Lkw-Verkehrs in dem Bereich.