Erbschlöer Straße in Ronsdorf Neuartiger Asphalt: Weniger Schadstoffe und Lärm?

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal plant, bei den Sanierungsarbeiten in der Erbschlöer Straße in Ronsdorf ein innovatives Material für die Fahrbahndeckschicht zu verwenden. Sie soll in diesem Sommer saniert werden.

Symbolbild.

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Foto: Christoph Petersen

„Im Asphalt enthaltene chemische Stoffe bauen unter Einwirkung von UV-Strahlung (Sonnenlicht) einen Teil der in der Luft gebundenen Stickoxide ab und wandeln diese in unschädliche Nitrate um. Diese werden dann durch Regenwasser ausgewaschen“, erklärt die Verwaltung.

Das Material wurde von der Firma STRABAG entwickelt und bereits an verschiedenen Orten in Deutschland getestet. „Die Erbschlöer Straße wird nach Fertigstellung nach Auskunft des Herstellers die größte, bisher mit diesem Material hergestellte Strecke sein. Bei anderen, kleineren, Baumaßnahmen konnten bereits Reduzierungen von Stickoxiden in der Umgebungsluft sowie die Verringerung von Lärmimmissionen festgestellt werden“, heißt es aus dem Rathaus,

Um die Wirksamkeit der Maßnahme in der Erbschlöer Straße überprüfen zu können, werden bereits seit Mitte 2023 Luftwerte in der Umgebung gemessen. Diese werden auch für mindestens zwei Jahre nach Fertigstellung fortgeführt. Laut Herstellerangaben erreicht das Material darüber hinaus eine Verminderung des Verkehrslärmpegels um 2 bis 4 dB(A) bei gefahrenen Referenzgeschwindigkeiten von 40 bis 50 km/h. Die Werte zur Lärmminderung sind vergleichbar mit jenen, die durch andere lärmoptimierte Deckschichten erreicht werden können.

Ob diese Werte auch in der Erbschlöer Straße erreicht werden, wird im Anschluss an die Arbeiten durch CPX-Messungen überprüft. Für die Untersuchungen der Wirksamkeit entstehen der Stadt Wuppertal keine Kosten, eine wissenschaftliche Begleitung der Maßnahme wird durch einen unabhängigen Asphalt-Gutachter sichergestellt. Die Stadtverwaltung erhofft sich positive, messbare und spürbare Verbesserungen der Luft- und Lärmbelastung.

Frank Meyer (Dezernent für Stadtgrün, Mobilität, Umwelt und Geodaten): „Dieses und andere innovative Materialien können einen Beitrag dazu leisten, Luftqualität und Lärmbelastung zu verbessern, was auch den Zielen von Luftreinhalteplan und Lärmaktionsplan entspricht.“

Die Kosten für die Instandsetzung der ca. 10.500 Quadratmeter großen Fläche belaufen sich auf etwa 880.000 Euro für die Erneuerung von Asphaltbinder- und Deckschicht. Die Mehrkosten für das innovative Material belaufen sich auf etwa 125.000 Euro.