Eröffnung erst im Mai 2026 Freibad Mählersbeck: GMW räumt Fehler ein
Wuppertal · Verzögerte Bauarbeiten, Mehrfach-Ausschreibungen ohne gültige Gebote und Schlechtwetter sind die Gründe, warum der Zeitplan für die Sanierung des einzigen verbliebenen städtischen Freibads Mählersbeck völlig aus den Fugen geriet. In einer umfassenden Aufarbeitung zu den Verzögerungen räumt das Gebäudemanagement der Stadt (GMW) aber auch eigene Fehler ein.
Dazu zählt das GMW eine „zu späte Kommunikation, eine zu wenig fokussierte Zeitplanung und ein unterschätztes Termin-Risiko“. Gleichzeitig hat das Gebäudemanagement angekündigt, wie die Versäumnisse der Vergangenheit künftig vermieden werden sollen.
Hatte bei einem Ortstermin am 23. Oktober 2024 noch die Chance bestanden, das Freibad in der Saison 2025 zu öffnen, teilte der Auftragnehmer des Holzrahmenbaus Mitte November 2024 mit, dass die Gebäude erst Anfang 2025 fertig werden. Wegen der daraus resultierenden deutlichen Verschiebung des Fertigstellungstermins hatten der Oberbürgermeister und der Sportausschuss einen detaillierten Zeitplan gefordert, aus dem ersichtlich ist, wie die erneute Verzögerung des Fertigstellungsdatums und der Kommunikation zustande kam. Beide hatten zudem einen Maßnahmenkatalog für 2025 gefordert, um die weiteren Arbeiten an dem Bad ohne neuerliche Verzögerungen abzuwickeln.
Diese Übersicht hat das GMW jetzt vorgelegt. Darin wird dargelegt, dass unterschiedliche Faktoren – wie fehlerhafte Angebote, ausbleibende Leistungen der beauftragten Firmen oder schlicht schlechtes Wetter –dafür sorgten, dass die für die Saison 2025 angekündigte Eröffnung nicht zu halten ist.
Das GMW räumt – neben den nicht oder kaum beeinflussbaren Rahmenbedingen – offen ein, dass in der Vergangenheit zu wenig Wert auf einen laufend aktualisierten Terminplan gelegt und der Dominoeffekt eines gestörten Bauablaufes unterschätzt wurde. Hinzu sei gekommen, dass Politik und Öffentlichkeit zu spät über die aktuelle Entwicklung informiert worden seien.
Damit der Umbau des Bades nun besser läuft, hat das GMW den Bauprozess nach eigenen Angaben neu organisiert. So gebe es jetzt wöchentlich den festen Termin einer Task Force bei der Abteilungsleitung Bauprojekt-Management. „Aufgabe des interdisziplinär zusammengesetzten Teams (Hochbau, Technik und Außenanlagen) ist es jetzt, die Arbeiten auf der Baustelle möglichst parallel und ohne weitere Reibungsverluste abzuwickeln“, so Tobias Palm (Abteilungsleiter Bauprojektmanagement GMW).
Dafür seoem auch die notwendigen Arbeiten des Sport- und Bäderamts abgestimmt und im neuen Terminplan integriert, wie die Einrichtung der Räume und die Inbetriebnahme des neuen Kassen- und Einlasssystems. Ebenso sei Zeit für den erforderlichen Probebetrieb im August 2025 eingeplant. „Wir können nicht, wenn der letzte Handwerker das Bad verlassen hat, am nächsten Tag 3.000 Menschen in das komplett neu gestaltete Bad lassen. Zur Sicherheit müssen wir diesen Probebetrieb vorschalten und die geänderten Abläufe und Sichtverbindungen, die notwendige Aufsicht an den neuen Rutschen und die neue Technik einüben und überprüfen“, erklärt Alexandra Szlagowski, Leiterin des Sport- und Bäderamtes.
Nachdem zuletzt im November 2024 mit der erneuten Verschiebung des Holzrahmenbaus und der Einstellung der Arbeiten an den Außenanlagen aufgrund völlig durchweichten Untergrunds noch weitere Verzögerungen aufgetreten sind, haben das Sport- und Bäderamt und das GMW zum Abschluss des Jahres gemeinsam entschieden, dass in diesem Jahr nur der Probebetrieb stattfinden kann und das Bad erst im Mai 2026 für die Öffentlichkeit geöffnet wird.
„Die vier Millionen Fördermittel aus dem Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur wurden bereits verlängert und sind nicht gefährdet“, so die Verwaltung.