Barmer Innenstadt Ärger über illegale Müllentsorgung in der City
Wuppertal · Wuppertals Oberbürgermeister Prof. Uwe Schneidewind hat sich am Dienstag (15. November 2022) ein Bild vom Abfallaufkommen in der Barmer Innenstadt gemacht. Um 5:30 Uhr trat er zum „Dienst am Besen“ an.
Am Barmer Außenstandort des Eigenbetriebs Straßenreinigung Wuppertal (ESW) wurde Schneidewind im Büro des Arbeitsgruppenleiters Michael Franck mit Arbeitskleidung und Reinigungsgerät ausgerüstet. Auf Einladung von Straßenreiniger Oliver Heimen machte sich zusammen mit der Reinigungsgruppe an die Arbeit.
„Morgens auf dem Weg in mein Büro laufe ich oft Herrn Heimen in die Arme, und es entwickeln sich gute Gespräche. Er schilderte mir sehr plastisch, wie es am frühen Morgen in der Barmer Innenstadt nach einer normalen Nacht aussieht, und das wollte ich mir direkt selbst anschauen“, so Schneidewind.
Es war ein ganz normaler Wochentag in Barmen. Der Müll der vergangenen Nacht türmte sich an den Papierkörben, da die Behälter bereits überfüllt waren. Heimen: „Bei einer normaleren Grundreinigung können wir es in zentralen Lagen schon gar nicht mehr belassen, hier ist zu viel zu erledigen. Man sieht auch ganz klar, dass das Fremdmüll ist. Das nimmt überhand.“
Nach ein paar Stunden ging der Reinigungstrupp zügig weiter Richtung Oberbarmen. Mit dem Besen muss die Straße gründlich von Kehricht gereinigt werden. Leere Flaschen, Einwegbecher, Zigarettenkippen, Papier und ohne Ende Konfetti wurden in der Nacht achtlos auf die Straße geworfen. „Ich sehe, dass meine Reinigungs-Kollegen etliche Säcke mitnehmen müssen, die dort illegal am Straßenrand platziert wurden. Sogar Gewerbekunden lassen ihren Müll einfach liegen. Ich muss sagen, ich bin entsetzt über solche Aktionen. So habe ich mir das nicht vorgestellt“, sagte Schneidewind.
Als der Tag langsam anbricht, kehrt das Team zurück zum Bamer ESW-Außenstandort. Dort ließ sich der Oberbürgermeister erklären, womit es die Reinigerinnen und Reiniger täglich zu tun haben. „Es ist immer öfter besonders beschwerlich, denn einige Anwohnerinnen und Anwohner entsorgen ihren Hausmüll in der Fußgängerzone. Das heißt, dass wir hier morgens die Reinigung starten, aber gar nicht zu unserer eigentlichen Arbeit kommen, da die Menschen einfach Gemüsereste, Katzenkot und Streugut sowie andere Dinge, die man aus dem Hausmüll kennt, wegschmeißen. Damit nicht genug. Auch Gewerbekunden entleeren ihren Müll auf der Straße, weil sie teilweise keine gelben Tonnen bestellen“, weiß Arbeitsgruppenleiter Franck.
Schneidewind: „Der ESW übernimmt nicht nur die Reinigung unserer Stadt, sondern kümmert sich um die Entsorgung von Herbstlaub und den teils gefährlichen Winterdienst zur kalten Jahreszeit. Der Fremdmüll in der Innenstadt spottet jeder Beschreibung. Die Beschäftigten des ESW sind 365 Tage im Einsatz für eine saubere Stadt – von der wir alle tagtäglich profitieren.“
Es sei ihm wichtig, für das Thema Fremdmüll zu sensibilisieren: „Es kann nicht sein, dass Menschen ihren Hausmüll an den öffentlichen Papierkörben achtlos abstellen. Dafür muss jeder selbst Sorge tragen und nicht die Straßenreinigerinnen und Straßenreiniger. Ich bedanke mich für diesen abwechslungsreichen sowie erhellenden Tag beim Eigenbetrieb Straßenreinigung Wuppertal, der eine spezielle Arbeit verrichtet. Wir hatten heute viel Freude und darüber hinaus habe ich einen völlig unerwarteten Einblick in die Straßenreinigung gewinnen können.“