Handball-Bundesliga: Wundenlecken beim BHC Zwei ganz unterschiedliche Neuzugang-Duos

Wuppertal / Solingen · Die 21:30-Abfuhr in Leipzig bedeutete für den BHC einen denkbar schlechten Saisonstart. Im Derby gegen Gummersbach muss der Handball-Bundesligist vieles besser machen.

Noch kein großer Auftritt: BHC-Kreisläufer Uros Vilovski.

Foto: Dirk Freund

Wuppertals Handball-Urgestein Karl-Heinz Scheer stand nach Spielende in der Arena Leipzig und schüttelte den Kopf. Der ehemalige LTV-Macher, den der vor 15 Jahren in Wuppertal aktive SC-Coach Christian Prokop zur Saisoneröffnung eingeladen hatte, war nicht der einzige, den die Leistung des BHC etwas ratlos zurückließ. Dass man bei den heimstarken Leipzigern verlieren kann, ist klar. Aber die Deutlichkeit, mit der die Überraschungsmannschaft der Vorsaison die Löwen beherrschte, war so nicht vorherzusehen.

"Leipzig hat es clever gemacht und geschafft, immer wieder unser Spiel zu unterbrechen", befand BHC-Coach Sebastian Hinze nachher. Nur aus dem Positionsangriff heraus sei es gegen Leipzig dann natürlich schwierig. In der Tat kam sein Team aus dem gebundenen Spiel weder zu Abschlüssen von außen, noch zu druckvollem Spiel aus dem Rückraum. Ganz anders die Gastgeber, bei denen die Neueinkäufe Andreas Rojwewski und Niclas Pieczkowski gemeinsam 13 Tore zum Kantersieg beisteuerten.

Dieses Duo dürfte sich allerdings auch in ganz anderen Gehaltsklassen bewegen als die BHC-Neuzugänge Uros Vilovski und Tomas Babak. Dessen Bilanz: ein Tor durch den tschechischen Mittelmann und von beiden ein sehr diskreter Auftritt. Noch klafft hier eine große Lücke an den Stellen, die zuletzt Regisseur Viktor Szilágyi und Defensiv-Vorkämpfer Maximilian Weiß besetzten.

Auch mit Blick auf die erstaunlichen Ergebnisse des ersten Spieltags (Aufsteiger Coburg siegt in Melsungen, Aufsteiger Minden punktet gegen Lemgo) muss sich das schnell ändern. Am besten schon Sonntag beim Derby in der Lanxess-Arena gegen Gummersbach. Die Oberbergischen sind mit einem souveränen 26:19 gegen Balingen gestartet und haben nicht nur dank EM- und Olympia-Held Julius Kühn einen echten Kracher-Rückraum.