Wuppertaler Springermeeting LAZ-Chef Jan Wasem: „Wir sind sehr zufrieden“
Wuppertal · Wenn eine Traditionsveranstaltung nach 25 Jahren durch den Ausstieg des langjährigen Hauptsponsors beendet wird, dann ist eine Wiederbelebung nach einer achtjährigen Pause ein unkalkulierbares Risiko. Eigentlich.
Das 2017 gegründete Leichtathletik-Zentrum Wuppertal traute sich und wurde beim 26. Hochsprung-Meeting zum 60-jährigen Jubiläum der 1960 eröffneten Heckinghauser Halle mit einem vollen Haus und bester Stimmung belohnt. Die Rundschau sprach mit Jan Wasem (33), dem 2. Vorsitzender des LAZ Wuppertal, der mit der Initiative „Sportstadt Wuppertal“, dem Barmer TV, der Stadt Wuppertal und dem Stadtsportbund das Orga-Team bildete.
Rundschau: Welches Fazit gibt es seitens des Veranstalters?
Wasem: Wir sind sehr zufrieden. Die Resonanz war von allen Seiten positiv. Viele Zuschauer haben uns angesprochen, unsere Sponsoren waren begeistert und auch die Aktiven haben sich wohlgefühlt. Es spricht von unserer Seite nichts gegen eine Fortsetzung im nächsten Jahr.
Rundschau: Sie haben die Halle als „ausverkauft“ gemeldet. Was bedeutete das?
Wasem: Alle circa 400 Sitzplatzkarten auf den beiden Tribünen sind verkauft worden. Unten waren unsere Sponsoren und Ehrengäste untergebracht. Wir hatten in Summe knapp 600 Gäste in der Halle, davon 80 Ehrengäste und rund 50 Helfer. Einen Großteil davon haben wir bereits im Vorverkauf abgesetzt, was uns bereits das Interesse an der Veranstaltung gezeigt hat.
Rundschau: Viele dieser Zuschauer sind aus Nostalgiegründen gekommen. Sie haben sich einfach nur gefreut, weil es wieder ein Hochsprung-Meeting gab. Wenn es weitergeht, werden die Ansprüche an das Teilnehmerfeld steigen.
Wasem: Das ist uns schon klar und daran werden wir auch zeitig arbeiten. Wir waren auch in diesem Jahr an einigen anderen Spitzenspringerinnen und -springern dran. Wolfgang Killings hervorragendes Netzwerk bleibt ja erhalten. Auch er war glücklich über die Wiederbelebung seines Meetings.
Rundschau: Mehr Qualität kostet mehr Geld …
Wasem: Das wissen wir und werden deshalb frühzeitig mit unseren Sponsoren reden. Zudem mussten wir die Neuauflage mit überschaubarem Risiko testen.
Rundschau: Gibt es auch Überlegungen, den attraktiven Stabhochsprung der Damen wieder ins Programm zu nehmen?
Wasem: Organisatorisch würde das schon gehen. Aber es ist eine Frage der Kosten. Im Moment ist es keine ernsthafte Überlegung.
Rundschau: Tom Ediger war als Lokalmatador ein wichtiger Faktor. Mit 2,08 m wurde er Siebter. Was trauen Sie ihm zu?
Wasem: Tom wurde Siebter im Gesamtfeld, hat aber den Jugendwettbewerb zusammen mit Lionel Strasser gewonnen. Die 2,08 m ist die aktuelle deutsche U20-Jahresbestleistung. Großes Ziel ist die Qualifikation für die U20-WM in Nairobi, die Qualifikationsnorm liegt bei 2,16 m. Bei den Deutschen Meisterschaften wird er zudem wieder um die Medaillen springen.
Rundschau: Der Damenwettbewerb verlief ziemlich unspannend, die 1,89 m von Jeanette Scheper waren eine durchwachsene Leistung.
Wasem: Dafür waren die 2,28 m von Edgar Rivera bei den Herren schon besser. Das wurde auch überregional wahrgenommen.
Rundschau: Es war nur eine Nebensache, aber an der Sprunganlage wurde eine Anzeigetafel vermisst.
Wasem: Leider ist die alte Anzeigetafel spurlos verschwunden. Im nächsten Jahr steht wieder eine Tafel in der Halle. Versprochen.
Rundschau: Ein Dauer-Problem bei einer ausverkauften Heckinghauser Halle sind die nicht vorhandenen Parkplätze.
Wasem: Die Parksituation ist leider bescheiden, trotzdem wollten wir am historischen Standort Heckinghauser Halle festhalten. Durch die Verbindungen von „Sportstadt Wuppertal“ konnten wir zumindest den Firmenparkplatz von Matthey gegenüber für Kampfrichter, Sportler und Ehrengäste nutzen.
Rundschau: Sie haben in der Halle das Interview mit der Hochspring-Ikone Heike Henkel geführt.
Wasem: Das war für mich schon ein besonderer Moment. Es zeigt uns aber auch das positive Image des Wuppertaler Springer-Meetings, wenn so viele ehemalige Springerinnen und Springer zur Neuauflage erschienen sind.