Fußball-Regionalliga: 1:3 (1:1) beim BVB II Studtruckers Debüt-Tor reicht WSV nicht
Wuppertal · Der Start ins neue Pflichtspiel-Jahr ist misslungen: Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat am Samstagnachmittag (25. Januar 2020) bei der U23 von Borussia Dortmund mit 1:3 (1:1) verloren. 1.273 Fans kamen in die „Rote Erde“ neben der Bundesliga-Arena.
Mit Tolga Cokkosan, Marwin Studtrucker, Ali Ceylan und Yannick Geisler bot Trainer Pascal Bieler vier der fünf Winter-Neuzugänge auf. Das Team übernahm sofort die Initiative und setzte den Bundesliga-Nachwuchs unter Druck. Und wurde schon in der achten Minute belohnt: Daniel Grebe spielte im Strafraum quer, Studtrucker stand richtig und stocherte den Ball über die Linie - das 1:0 für den WSV. Vier Minuten später hatten die Bergischen allerdings großes Glück: Innenverteidiger Leonardo Balerdi-Rosa, der im Sommer von den Boca Juniors aus Argentinien für 15,5 Millionen Euro zum BVB kam, traf nur den Pfosten.
Der Gastgeber wachte nach der verschlafenen Anfangsphase auf und glich in der 20. Minute aus: Steffen Tigges wurde nur halbherzig attackiert und bediente Marco Hober. Der hatte am zweiten Pfosten keine Mühe - 1:1. Der WSV geriet immer stärker unter Druck. Tigges umkurvte zwar Torwart Niklas Lübcke, brachte den Ball jedoch nicht im Kasten unter (32.). In der 37. Minute konterte der WSV: Gianluca Marzullo zog ab, aber BVB-Schlussmann Luca Unbehaun lenkte den Ball noch um den Pfosten. Dortmund hatte weiterhin die größeren Spielanteile, die Rot-Blauen versuchten Nadelstiche zu setzen. Die Konter wurden aber nicht präzise genug zu Ende gespielt. Zwei Schüsse von BVB-Torjäger Joseph Boyamba gingen kurz vor der Pause jeweils knapp rechts am Pfosten vorbei. So ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.
Unmittelbar nach dem Wechsel der zweite Gegentreffer für den WSV: Tigges zielte diesmal richtig und brachte die Schwarz-Gelben 2:1 in Führung. Trainer Bieler wechselte Mike Osenberg für Studtrucker ein (57.). Eine Minute später scheiterte Lukas Knechtel aus spitzem Winkel. Besser machte es der Favorit: Tigges bediente Boyamba im Strafraum, der sich die Ecke aussuchen konnte - 3:1.
Beyhan Ameto ersetzte Ceylan (63.), Joey Paul Müller kam für Grebe (70.). Dortmund nahm einen Gang raus und verwaltete die Führung. Ametov startete einen aussichtsreichen Konter, seine Hereingabe ließ Unbehaun nach vorne abprallen, aber niemand war zur Stelle. Am Ende bekam Victor Maier, der in der 83. Minute eingewechselt wurde, noch etwas Spielpraxis.
Pascal Bieler (Wuppertaler SV): „Glückwunsch an den BVB. Wir haben gut angefangen, hatten die ersten zehn, zwölf Minuten auf unserer Seite und machen das Tor. Danach haben wir beim Pfostentreffer Glück. Insgesamt war es eine ausgeglichene erste Hälfte. In der zweiten Hälfte machen wir uns das Leben selber schwer. Mit Fehlern geraten wir ins Hintertreffen. Insgesamt fand ich das Auftreten unserer Mannschaft aber gut. Wir haben gezeigt, dass wir leben, etwas vorhaben und uns wehren wollen. An so einem Tag muss aber alles passen. Wir sind nichtsdestotrotz enttäuscht, dass wir nichts mitgenommen haben.“ Auf Nachfrage, wie es für Bieler war sein Debüt als Cheftrainer zu geben, sagte er schmunzelnd: „Bescheiden, wir haben verloren.“ Um dann ernster zu ergänzen: „Es hat Spaß gemacht. Aber es geht nicht um mich, sondern darum als Mannschaft und als Verein weiterzukommen.“ Marvin Studtrucker wurde wegen leichter muskuläre Probleme ausgewechselt. Außerdem erinnerte Bieler noch: „Ich habe von Anfang an gesagt, dass wir ein bisschen Zeit haben. Aber mir ist auch bewusst, dass wir nicht so viel Zeit haben.“
Mike Tullberg (Borussia Dortmund II): „Mir war bewusst, dass es schwierig würde reinzukommen. Ein paar Abläufe müssen sich finden, wenn Spieler aus der Ersten uns verstärken. Nach dem Tor haben wir uns gefunden, sind besser reingekommen. Vom ersten Spiel in Wuppertal träume ich immer noch. Viele Kollegen haben mir gesagt, dass man so ein Spiel nur einmal im Leben sieht. Ich dachte kurz, dass mir das eventuell heute ein zweites Mal passiert. Aber nach dem Ausgleich habe ich an einen Sieg geglaubt. Wir haben Probleme hier auf dem Rasen. Aber die Jungs haben das richtig gut umgesetzt. Da geht auch mal was schief. Der Sieg war auch in der Höhe verdient. Auch wenn wir mehr Tore hätten schießen können oder müssen. Unser ältester Spieler war heute 24. Wenn kein erfahrener dabei ist, musst du es als Mannschaft machen. Darüber bin ich stolz. Ich bin überzeugt, dass der WSV den Klassenerhalt schafft.“
Weil der TuS Haltern daheim gegen Alemannia Aachen 2:1 gewann, ist der WSV wieder auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Der SV Lippstadt siegte 2:0 gegen Schalke II und rangiert damit nur noch einen Punkt hinter den Rot-Blauen. Das erste Heimspiel des neuen Jahres bestreitet der WSV am kommenden Samstag (1. Februar 2020). Gegner ist dann ab 14 Uhr der VfB Homberg, der ebenfalls gegen den Abstieg kämpft.