Fußball-Regionalliga: 0:0 gegen die U23 von Bor. Mönchengladbach WSV stark, aber ohne Zielwasser
Wuppertal · Im Verfolgerduell der Fußball-Regionalliga hat sich der Wuppertaler SV am Samstagnachmittag (12. November 2016) vom Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach U23 mit einem 0:0-Unentschieden getrennt. Vor 3.267 Zuschauern hatte der Gastgeber im Stadion am Zoo die größeren Chancen.
Der WSV begann gegen den Tabellenzweiten durchaus engagiert und hatte in der Anfangsphase zwei dicke Möglichkeiten. Nach sieben Minuten hätte Manno nach einer Kopfball-Verlängerung von Hagemann das 1:0 erzielen können, verpasste aber. Bodenröder traf in der 18. Minute den Ball nicht richtig und damit statt des leeren Tores nur den am Boden liegenden Borussen-Keeper Heimeroth. Drei Minuten später rauschten gleich mehrere Wuppertaler an einer Hereingabe vorbei.
Die Führung wäre verdient gewesen. Die Borussia beschränkte sich darauf, das Remis zu halten. WSV-Keeper Wickl verbrachte zunächst einen ruhigen Nachmittag. Stattdessen hätte der Gastgeber in der 40. Minute das 1:0 machen müssen. Manno hatte sich durchgesetzt, aber Hagemann drückte den Ball über die LInie - und stand dabei im Abseits. Zwei Minuten danach lupfte Manno das Spielgerät knapp am Pfosten vorbei.
Zur Pause war dem WSV allein die mangelnde Chancenverwertung vorzuwerfen. "Wer hier einen Sturmlauf der Gladbacher erwartet hatte, sieht sich gründlich getäuscht. Der WSV hat zwar weniger Ballbesitz, aber erspielt sich viel mehr Chancen und könnte hier durchaus führen. Unterdessen macht Routinier Heimeroth im Kasten der Gladbach keinen wirklich sicheren Eindruck und erscheint durchaus überwindbar", so Rundschau-Livetickerer Julian Schumacher.
Nach dem Wechsel wurde die Partie etwas zerfahrener, aber die Stoßrichtung blieb: Der WSV suchte die Lücke, die Elf vom Niederrhein nicht zwingend den Weg nach vorne. Manno wurde im letzten Moment fünf Meter vor dem Tor gestoppt (66.), Heimeroth parierte gegen Ilbay (69.). Wie so oft bei solchen Spielverläufen dann aber die Top-Konterchance für die Borussia: Pisano bedient Feigenspan, der aber ebenfalls das Kunststück fertigbrachte, das leere Tor nicht zu treffen. Der WSV versuchte es bis zum Ende, wurde aber nicht belohnt.
"Der WSV hätte einen Sieg verdient gehabt und zeigte sich im Vergleich zum Bonn-Spiel wieder in gewohnter Stärke, trifft aber das Tor nicht. Die Gladbacher enttäuschen insgesamt, wurden aber von Wuppertal auch weitestgehend aus dem Spiel genommen. Letztlich ist ein Punkt gegen Gladbach sicherlich ein Erfolg. Aber es war eben auch mehr drin", analysierte Julian Schumacher.
Stefan Vollmerhausen (Wuppertaler SV): "Als ich die Aufstellung gesehen habe und die Möglichkeiten des Gegners, da muss ich dann sagen, da rede ich nicht über den Platz, sondern über die gute Leistung meiner Mannschaft. Es war keine angenehme Woche für die Jungs, nach drei sieglosen Spielen und dann, nachdem wir in Bonn gewissermaßen verprügelt nach Hause gefahren sind. Wir hatten die ein oder andere Reibung, die man sonst vielleicht nicht so hat. Wir mussten den ein oder anderen reinwerfen. Wenn ich dann sehe, wie Kevin Pytlik ohne Spielpraxis hinten rechts ein überragendes Spiel macht, dann spricht das für unsere gute Ausbildung der jungen Spieler. Das Gleiche gilt für Tim Bodenröder, der nach vorne einige Akzente gesetzt hat. Wenn ich unsere Torchancen sehe, die in den letzten vier Spielen nur für zwei Tore gereicht haben, dann müssen wir daran arbeiten. Ich denke, wir können mit einem Abstand von 15 Punkten zu den Abstiegsrängen sehr zufrieden sein. Seit ich Trainer bin, bleibt es dabei, dass wir nicht einmal zweimal in Folge verloren haben. Ich denke, dass es heute unglücklich für uns war, nur unentschieden zu spielen, aber man darf nicht gierig sein. Vor dem Spiel wären wir mit dem Punkt, denke ich, alle zufrieden gewesen. Am Sonntag haben wir ein vielleicht noch wichtigeres Spiel, indem wir alles geben wollen, um so einen Moment wie in Essen noch einmal zu erleben."
Arie van Lent (Borussia M'Gladbach U23): "Es war ein schweres Spiel, und wir haben zwischenzeitlich gedacht, dass wir froh sein müssen, einen Punkt mitzunehmen. Eins muss ich aber sagen: Wenn ihr ein bisschen Geld habt, wechselt den Platz aus. Wuppertal muss ja auch mal weiterkommen. Wir sind anfangs nicht in der Lage gewesen, uns zu wehren. Wuppertal hat sich ins Spiel gekämpft und Vorteile gehabt. Das 0:0 zur Pause war schmeichelhaft. Nach dem Wechsel brannte es noch einmal, dann bekommen wir mehr Anteile. Wir haben schließlich zwei riesen Chancen, aber das wäre wohl auch zu viel gewesen. Aufgrund der einen Großchance ist das Remis denke ich in Ordnung. Wir haben den Kampf und die Leidenschaft die ersten 60 Minuten vermissen lassen. Dann haben wir es besser gemacht, sonst wäre das in die Hose gegangen."
Trotz des Remis' rückte das Team von Trainer Stefan Vollmerhausen, das seit vier Partien auf einen Sieg wartet, wieder auf Rang vier vor. Am kommenden Sonntag (20. November 2016) tritt der WSV im Viertelfinale des Niederrheinpokals beim Oberligisten SC Düsseldorf-West an.
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