Fußball-Regionalliga: Sonntag (15 Uhr) gegen Aachen WSV-Coach Alipour: Mit Energie und Leidenschaft
Wuppertal · Unter dem neuen Trainer Adrian Alipour trifft der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Sonntag (9. September 2018) um 15 Uhr im Stadion am Zoo auf Alemannia Aachen.
So ganz kann Adrian Alipour noch nicht glauben, was da in den vergangenen Tagen passiert ist. "Es fehlte einfach die Zeit, um das alles zu realisieren", sagt der 39-Jährige. Eigentlich wollte er seine bisherige Mannschaft, den Westfalen-Oberligisten ASC 09 Dortmund, auf die Partie am morgigen Sonntag um 15 Uhr gegen die TSG Sprockhövel vorbereiten. Ein paar hundert Zuschauer werden im Waldstadion Aplerbeck erwartet.
"Stattdessen bin ich nun bei einem Duell zweier Traditionsclubs vor mehreren tausend Fans in einem tollen Stadion, und dann noch in einem TV-Spiel", freut sich Alipour auf das Match gegen Aachen. Der Anruf von WSV-Sportdirektor Manuel Bölstler, der nach der 1:2-Niederlage in Gladbach einen Nachfolger für den nach sieben Punkten in sechs Spielen entlassenen Christian Britscho ("Ich hätte gerne weitergemacht und habe es genossen") suchte, stellte alles auf den Kopf.
"Wenn sich der WSV meldet, ist das eine Ehre", erklärt der neue Coach. Bis es aber soweit war, galt es einige Steine aus dem Weg zu räumen. Alipour bat den ASC-Vorstand um die Freigabe (ob eine Ablöse gezahlt wurde, ist nicht bestätigt, aber wahrscheinlich). Weil Bölstler fortan einen Vollzeit-Trainer wollte, musste zudem Alipours Arbeitgeber, die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK), einer Beurlaubung zustimmen. Das klappte: "Mein Arbeitgeber weiß, dass ich als Trainer hohe Ziele habe."
Dienstagabend folgte das emotionale Abschlusstraining in Dortmund ("Alle gönnen mir diese Chance und freuen sich für mich"), Mittwoch die Vertragsunterzeichnung in Wuppertal. Dann standen die ersten Arbeitsschritte und das Pokalspiel gegen den Kreisligisten SV Rees (8:0) an. Mit welchen Erkenntnissen? "Wichtig war für mich zu sehen, dass wir auch einem unterklassigen Gegner Respekt entgegenbringen und ihn nicht vorführen wollen. Ich stehe auf Spieler mit Charakter und Mentalität. Das Spiel war gut, auch wenn wir noch viele Chancen vergeben haben."
Alipour war von 2009 bis 2016 Trainer des Kirchhörder SC, stieg mit dem Team 2012 in die Landes- und 2014 in die Verbandsliga auf. 2016 rief der WSV schon einmal, anderthalb Monate war Alipour Co-Trainer unter Stefan Vollmerhausen, ehe sich die nächste Chance bot.
Der Oberligist ASC Dortmund klopfte an, der WSV gab grünes Licht. In seiner Heimatstadt führte Alipour das Team auf den dritten Platz. Welche Ziele verfolgt er in Wuppertal? Bleibt es dabei, dass der WSV — wie geplant — bis zur Winterpause Kontakt zur Tabellenspitze haben soll? "Ich beschäftige mich grundsätzlich nur mit dem nächsten Gegner. Aachen ist ein kolossal wichtiges Spiel. Wir liegen momentan zwei Punkte vor der Abstiegszone und der Alemannia. Wir möchten den Vorsprung auf fünf ausbauen und den Anschluss ans Mittelfeld herstellen." Wie? "Mit einem energischen, intensiven und leidenschaftlichen Auftritt meiner Mannschaft."
Danach sind die "unfassbar intensiven Tage, in denen die Zeit vorbeigerauscht ist" (Alipour), zunächst beendet: Das nächste Auswärtsspiel wurde auf Dienstag, 18. September (19.30 Uhr), verlegt. Es steigt ausgerechnet in Dortmund, aber beim BVB II ...