Fußball-Regionalliga: Wuppertaler SV Wabernde Gerüchte und eine drohende Absage

Wuppertal · Eines haben Fußballvorstand Manuel Bölstler und Ex-Coach Stefan Vollmerhausen momentan gemeinsam. Sie können schmunzeln über die zahllosen, teilweise hanebüchenen Gerüchte, die durch das Tal wabern und erklären sollen, warum der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV seinem Cheftrainer fristlos gekündigt hat.

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Foto: Dirk Freund

Beide Seiten äußern sich weiterhin nicht. Aus gutem Grund: Im Hintergrund dürften die Verhandlungen über eine entsprechende Abfindung auf Hochtouren laufen. Bölstler hatte angekündigt, sich gütlich einigen zu wollen — bei einer fristlosen Kündigung eher ungewöhnlich und eine kostspielige Vorgehensweise. Warum? "Es gibt einen Grund, dass der Vorstand entsprechend gehandelt hat. (..) Trotzdem sollten wir auch nicht vergessen, was Stevie für den Verein alles geleistet hat. Wir sind derzeit bemüht, eine Einigung mit seinem Berater und ihm zu finden", hatte der Ex-Profi am 8. Februar gesagt.

Vollmerhausen hat sich bislang nicht inhaltlich zu den Aussagen geäußert. Offen ist auch, ob er schon eine Kündigungsschutzklage eingereicht hat. Einen Prozess vor dem Arbeitsgericht dürften sowohl der WSV als auch Vollmerhausen nicht anstreben — dort müssten hieb- und stichfeste Beweise auf den Tisch, das Arbeitsrecht ist diffizil, der Ausgang wäre offen. Vom Imageschaden beiderseits ganz abgesehen.

Ob Interimscoach Christian Britscho am Samstag im Stadion am Zoo gegen die Gladbacher Reserve sein Pflichtspiel-Debüt feiern kann, erscheint unterdessen fraglich. Zwar sind keine weiteren Niederschläge angekündigt, am Tage soll die Woche über die Sonne bei Plustemperaturen scheinen. Der Frost sitzt aber rund zehn Zentimeter tief im Boden. Weicht die obere Schicht auf, wird es rutschig.

Der WSV entscheidet am Donnerstag. Eine Platzkommission mit Vertretern der Stadt und des Kreises kommt um 13.30 Uhr zusammen. Der Rasen selbst ist noch bis Freitag gesperrt.

Es droht die vierte Absage nach Wattenscheid, Rhynern und RWE. Weiter ginge es erst am 3. März in Verl. Das bislang letzte Pflichtspiel hatte der WSV Ende November beim 5:6 im Niederrhein-Pokal in Hiesfeld bestritten.