Interview mit Stadtsportbund-Geschäftsführer Volkmar Schwarz "Sportvereine brauchen mehr finanzielle Hilfen"

Wuppertal · Im Vorfeld der Beratungen zum städtischen Doppelhaushalt 2018/19 bringen sich viele Organisationen mit ihren Forderungen in Stellung. Und was ist mit den knapp 70.000 organisierten Vereinssportlern in Wuppertal?

Stadtsportbund-Geschäftsführer Volkmar Schwarz.

Foto: Raina Seinsche

Drei Fragen an Stadtsportbund-Geschäftsführer Volkmar Schwarz.

Rundschau: Der Vereinssport in Wuppertal funktioniert relativ geräuschlos und gut. Alles eitel Sonnenschein?

Schwarz: "Nein. Wenn die Vereine für unsere Gesellschaft weiter ihre sehr wichtige Rolle auch außerhalb des Wettkampfsports wahrnehmen sollen — Stichwort Integration —, dann brauchen sie verstärkt die Unterstützung durch die Kommune. Die gibt es bisher in Form der kostenlosen Nutzung von Hallen und Plätzen, von Zuschüssen und von Aufwandsentschädigungen für Vereine, die noch zusätzlich die Unterhaltung von städtischen Sportanlagen übernommen haben. Diese Aufwandsentschädigungen sind zum Teil seit einem Jahrzehnt nicht mehr angehoben worden, damit kommen die Vereine jetzt einfach nicht mehr klar."

Rundschau: Über welche Größenordnung reden wir da?

Schwarz: "Rund 30 städtische Hallen und Sportplätze werden im Moment statt von der Verwaltung von Vereinen betreut. Dafür gibt es derzeit rund 340.000 Euro. Wenn man sieht, was da geleistet wird, wäre eine deutlich spürbare, maßgebliche Erhöhung absolut angemessen. Die Signale, die der Stadtsportbund dazu aus dem Rathaus empfängt, deuten darauf hin, dass das Problem nicht nur erkannt ist, sondern den Vereinen tatsächlich im nächsten Doppelhaushalt mehr Geld zur Verfügung gestellt werden soll."

Rundschau: Ein großer Fortschritt für den Wuppertaler Sport wäre auch der jetzt angestrebte Neubau einer Sporthalle auf dem ehemaligen Fußballplatz an der Nevigeser Straße. Dabei wird jetzt über die Notwendigkeit einer Tribüne diskutiert. Was sagt der Stadtsportbund dazu?

Schwarz: "Selbstverständlich wäre es für den Schul- und Vereinssport von Vorteil, wenn in so einer großen Halle auch eine Tribüne vorhanden ist. Dieser Auffassung waren wir schon bei der Sporthalle Langerfeld, da war das aber aus planerischen und finanziellen Gründen nicht möglich. An der Nevigeser Straße sind die Voraussetzungen sicher besser. Deshalb sollte frühzeitig und zielgerichtet geprüft werden, ob hier eine Tribüne machbar ist. Wünschen würden wir uns außerdem, dass im nächsten Doppelhaushalt auch die Planungsmittel für die versprochene Sporthalle Cronenberg berücksichtigt werden."