Fußball-Regionalliga: Wuppertaler SV Mit Bildern: Aydogmus und das Happy-End
Wuppertal / Köln · Da stand er nun vor dem Kabinentrakt des Stadions am Zoo. Abgekämpft, aber glücklich. Dass er ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Viktoria Köln zweimal getroffen hatte, war Ercan Aydogmus nicht wichtig.
Vielmehr freute sich der Torjäger des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV, dass sein Team am Ende eines kuriosen Spiels doch noch mit dem 3:3 und einem Punkt belohnt wurde.
"Das war ein toller Abend mit einer tollen Kulisse", glänzten Aydogmus‘ Augen. "Wir sind schon in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit besser ins Spiel gekommen." Nach dem Wechsel lief es noch runder. Beinahe hätte der 36-Jährige einen weiteren Treffer erzielt. Doch in aussichtsreicher Position sprang ihm der Ball ans Knie — eindeutig ein Platzfehler: "Ich wollte ihn mit der Innenseite reinschieben." In der zweiten Minute der Nachspielzeit klappte es dann mit links.
Die Bilder:
Für den diplomatischen Dienst qualifizierte sich derweil Trainer Stefan Vollmerhausen. Wann war denn nun klar, dass Gaetano Manno doch spielen konnte? "Wir haben von Tag zu Tag abgewartet", schmunzelte der WSV-Coach. Der Plan stand bereits seit einigen Tagen fest. Nicht umsonst hob Vollmerhausen Manno in der Pressekonferenz ganz besonders hervor. Der wiederum war ebenfalls happy. "Das war ein geiles Spiel. Danke an die Zuschauer für die Unterstützung", so der Deutsch-Italiener.
War es ein Elfer? "Ich hatte meine Brille nicht auf", scherzte Vollmerhausen. "Die Distanz war sehr kurz ..." Niklas Heidemann: "Meine Arme waren angelegt, und ich bin nicht aktiv zum Ball gegangen. Aus meiner Sicht kein Elfer! Ich habe auch keine gelbe Karte bekommen ..."
Der Ex-Kölner Silvio Pagano: "Die ersten 30 Minuten war Viktoria sehr viel im Ballbesitz und hatte viel vom Spiel, ohne richtig gefährlich zu sein. Das 0:1 spielt ihnen in die Karten. Die zweite Halbzeit war einfach nur klasse. Das war, was Fußball ausmacht. Die Fans haben gesehen, dass wir uns nicht aufgeben, auch nicht gegen so einen starken Gegner. Kompliment an alle Fans, die Mannschaft, dem Trainer und die, die nicht im Kader waren und das ermöglicht haben!"
Nicht mit dabei war überraschend Pascal Bieler. "Es gab Probleme mit der Spielberechtigung durch den thüringischen Verband", erklärte Vollmerhausen hernach. Die traf zwar dann unter der Woche doch noch ein, da hatte sich der Trainer aber schon auf das System festgelegt. Bieler war von Wacker Nordhausen ins Bergische gewechselt.
Grund zur Freude hat auch Stefan Schey von der Initiative "Ein Dach für die Nord": "Unsere Umsätze im Fanshop in der Rathaus Galerie sind momentan enorm, das Interesse ist groß." Damit das so bleibt, will der WSV am kommenden Samstag (6. August 2016) nachlegen — ausgerechnet im gefürchteten Stadion am Flinger Broich bei der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf.