Handball-Bundesliga: Samstag in Leipzig BHC kommt Europa immer näher
Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC träumt vor der Partie am Samstag (20.30 Uhr) beim SC DHfK Leipzig von einer Qualifikation für den EHF-Pokal.
Über ein unattraktives Sportprogramm können sich die Fans in Leipzig am Wochenende nun wirklich nicht beschweren. Erst kommt es ab 15.30 Uhr zum Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zwischen RB und dem FC Bayern München. Fünf Stunden später empfangen die Bundesliga-Handballer des SC DHfK die Überflieger der Saison – den BHC.
Dass das Team von Trainer Sebastian Hinze als Aufsteiger nichts mit dem Abstieg zu tun haben würde, da waren sich die Experten vor Saisonbeginn sicher. Dass nun aber die Qualifikation für den EHF-Pokal winkt, ist dann doch eine Überraschung. Mit 3,5 Millionen Euro rangiert der BHC schließlich im unteren Drittel der Etat-Tabelle.
Doch es passt einfach, die Mannschaft hat neben ihrer Qualität einen ungeheuren Lauf. Nun kommt auch noch das Glück hinzu. Am Ende der kräftezehrenden Englischen Woche bezwangen die Bergischen in der ausverkauften Klingenhalle den TVB Stuttgart mit 29:28. Acht Sekunden vor dem Ende eroberte der BHC den Ball und traf unmittelbar vor der Sirene durch Max Darj.
Die Folge: Das bergische Aushängeschild ist Tabellensechster und kann möglicherweise sogar den Fünften MT Melsungen noch einholen, der ein schwieriges Restprogramm hat. Rang fünf berechtigt auf jeden Fall zur Teilnahme am EHF-Pokal. Ob auch Platz sechs reicht, hängt von mehreren Konstellationen ab – unter anderem davon, ob mit dem THW Kiel oder den Füchsen Berlin ein deutscher Vertreter den EHF-Cup gewinnt.
Ob die Uni-Halle oder die Klingenhalle Europapokal-tauglich wären, hat BHC-Geschäftsführer Jörg Föste noch nicht geprüft. Mit dem Düsseldorfer ISS Dome gibt es aber eine Alternative, die den Verein mit offenen Armen und einer zeitgemäßen Spielstätte erwartet.
Dort trägt der BHC am 9. Juni das Liga-Finale gegen die SG Flensburg-Handewitt aus. Schon jetzt sind knapp 6.000 Karten verkauft. Dass ein Aufhübschen der Hallen in Wuppertal und Solingen langfristig nicht reicht, zeigt folgender Fakt. Durch die Spiele gegen die Rhein-Neckar Löwen und Flensburg werde man die Zuschauer-Einnahmen „von 400.000 auf 800.000 Euro steigern können“, so Föste. Der Grund sind vor allem höhere Erlöse aus den Logen und über Sponsoren.