Fußball-Regionalliga: 2:0 (1:0) gegen Bonn WSV ergreift den ersten Rettungsanker

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat am Freitagabend (3. Mail 2019) das Schlüsselspiel gegen den Bonner SC mit 2:0 (1:0) gewonnen. Semir Saric und Enes Topal trafen vor 1.941 Zuschauern im Stadion am Zoo. Damit ist der WSV mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gerettet - zumindest sportlich.

Der Jubel nach dem 1:0 durch Semir Saric.

Foto: Dirk Freund

Ohne Gaetano Manno (gesperrt), Peter Schmetz (angeschlagen) und zunächst Enes Topal, dafür diesmal mit Semir Saric, Kenan Dünnwald-Turan und Silvio Pagano von Beginn an startete der WSV in die eminent wichtige Partie. Und die begann gleich schwungvoll - vor allem durch die Gäste: Der WSV hatte Glück, dass BSC-Torjäger David Mikel Bors aus guter Position verzog (7.).

Hatte die Elf von Pascal Bieler zunächst Probleme, die Linie zu finden, konnte man das von Saric nicht sagen. Der blieb hellwach, als Bonn am eigenen Strafraum die Kugel verlor, und behielt gegen Torwart Martin Michel die Nerven - 1:0 (14.). Bonn blieb zunächst das aktivere Team mit mehr Ballbesitz, die Bergischen konterten. Etwa über Saric, Dennis Malura und Silvio Pagano, doch eben nicht zwingend genug (19.).

Der WSV musste weiter auf der Hut sein. Tjorben Uphoff entschärfte in allerletzte Sekunde gegen Bors (22.). Auch die nächste dicke Konterchance, diesmal mit 4 gegen 3, blieb ungenutzt (28.). Bonn drängte weiter. Nico Perrey köpfte den Ball wuchtig an die Latte, Torwart Sebastian Wickl wäre chancenlos gewesen (31.). Mit zunehmender Spieldauer befreite sich der WSV besser. Und setzte den nächsten Konter über Dünnwald und Saric. Der bediente Hagemann, dessen Schuss zur Ecke abgefälscht wurde (39.).

Bonn ließ in der Folgezeit etwas nach, der WSV konnte verstärkt durchatmen. Die 1:0-Pausenführung war nicht wirklich hoch verdient. Dem Großteil der Fans war das aber natürlich egal.

Saric vollendet zum 1:0.

Foto: Dirk Freund

Beide Teams gingen unverändert in den zweiten Durchgang. Diesmal gehörte die erste gute Chance dem Gastgeber. Dünnwald trat aber nach einer Rechtsflanke vor dem Tor über den Ball (51.). Eine Minute später zielte Gino Windmüller in Rücklage drüber. Bonn, noch viel stärker abstiegsgefährdet, musste öffnen. Die Räume für den WSV wurden größer.

Trainer Pascal Bieler reagierte entsprechend und brachte Topal für Pagano (58.). Es blieb eng: Windmüller klärte per Kopf einmal auf der Linie und dann kurz davor (61.). Bielers Rechnung ging jedoch auf: Bonns Torwart Bieler klärte mit dem Kopf vor Dünnwald, aber genau vor die Füße von Topal. Und der traf mit viel Gefühl aus 20 Metern zum 2:0 (64.).

Der BSC war geschockt, es kam nicht mehr viel. Nächster taktischer Schachzug des WSV: Sascha Schünemann ersetzte Dünnwald, um das Mittelfeld zu verstärken (70.). Der Gastgeber agierte nun abgeklärt. Meik Kühnel wurde noch für Daniel Grebe eingewechselt (83.) und prüfte Torwart Michel direkt danach mit einem Schlenzer. Der WSV vergab hinten heraus noch Konter, geriet aber nicht mehr in Gefahr, weil Vojno Jesic in der Schlussminute aus zehn Metern vergab.

Markus Zschiesche (Bonner SC): „Glückwunsch an den WSV. Es ist ein bisschen ein Déjà-vu. Seit zwei Spielen treffen wir das Tor nicht. Als wäre es vernagelt. Auch heute haben wir wieder die erste super Chance. Das gab einen Dämpfer. Und die erste Chance des Gegners ist gleich drin. Bis dahin war ich sehr zufrieden. Dann ist die erste Hälfte schnell zu Ende. Bei Standards waren wir sehr gefährlich, aber auch da fehlte mit dem Lattentreffer das Glück. Im zweiten Durchgang fehlte auch irgendwo die Durchschlagskraft. Nach dem 0:2 - da weiß jeder, der mal Fußball gespielt ist, dass es dann schwierig ist, die Motivation hoch zu halten. Es hat heute nicht sein sollen. Wuppertal hat aber auch in den richtigen Momenten zugeschlagen. Wer aus sieben oder acht Metern aber kurz vor Schluss auch daneben schießt … Wir müssen es uns weiter erarbeiten. Das Team hat das Herz trotzdem auf dem Platz gelassen, aber ohne Glück.“

Pascal Bieler (Wuppertaler SV): „Ich glaube, es war ein attraktives Spiel mit vielen Torraumszenen und Abschlüssen. Ich gebe meinem Kollegen komplett Recht, dass wir am Anfang einmal großes Glück hatten. Wir hatten im ersten Durchgang schon einige Kontergelegenheiten, die wir nicht zu Ende bringen. Teilweise haben wir auch sehr risikoreich gespielt. Das war zum Teil aber natürlich auch so gewollt. In der zweiten Halbzeit kommen wir ordentlich aus der Kabine und machen das 2:0. Bonn war nach Standards gefährlich, trotzdem geht das Spiel höher aus, wenn wir die Konter noch besser ausspielen. Wir hatten etwas das Spielglück auf unserer Seite, so dass der Ball dann eben nur an die Latte geht. Trotzdem denke ich, dass wir den Sieg am Ende verdient geholt haben.“

Spiel zwei der Englischen Woche steigt am Mittwoch (8. Mai 2019). Dann wird die einmal ausgefallene und einmal abgebrochene Partie gegen Borussia Dortmund II nachgeholt. Anpfiff im Stadion am Zoo ist um 19 Uhr.