Fußball-Regionalliga Der WSV, die gelben Karten und die China-Männer
Wuppertal · Fans und Verantwortliche des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV können weiterhin nicht aufatmen. Weder sportlich noch finanziell.
Weil die SG Wattenscheid 09 am Montagabend (29. April 2019) bei RW Essen mit 2:1 gewann, liegt der WSV (41) jetzt nur noch fünf Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, den nun der SV Straelen (36) innehat. Und das drei Spieltage vor dem Saisonende. Allerdings kann der WSV im noch nicht terminierten Nachholspiel gegen den BVB II nachlegen.
Sportdirektor Karsten Hutwelker: „Ich gehe davon aus, dass die unter uns stehenden Clubs nicht alle restlichen Partien gewinnt. Um sicherzugehen, brauchen wir noch einen Sieg.“ Am besten am Freitag (3. Mai) ab 19.30 Uhr im Stadion am Zoo gegen den Mitkonkurrenten Bonner SC.
Der 47-Jährige hofft dabei auf den Einsatz von Sascha Schünemann. Kapitän Gaetano Manno (zehnte gelbe Karte) fällt aus, Silvio Pagano wohl ebenso. Sollte Jan-Steffen Meier am vergangenen Samstag gegen den SV Rödinghausen (0:2) in einer unübesichtlichen Szene ebenfalls Gelb gesehen haben, wäre es seine fünfte gewesen – auch er müsste dann pausieren. „Das überprüfen wir noch einmal im offiziellen Spielbericht“, so Hutwelker.
So oder so – der Ex-Profi hat eine klare Erwartungshaltung: „Wir haben derzeit in den Heimspiele eine Blockade. Auswärts sind wir richtig gut, zu Hause nicht. Dafür gibt es keinen Grund. Ich will, dass die Mannschaft ihr wahres Gesicht zeigt. Dass sie begeisternd spielen kann, hat sie ja schon mehrfach gezeigt. Wir müssen die Handbremse lösen.“
Vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 28. Mai will der WSV unterdessen seine Pläne offenlegen, möglicherweise eine Kapitalgesellschaft zu gründen. Zu einem Infoabend am 13. Mai ab 19 Uhr im Fanprojekt Wuppertal (Wiesenstraße 118) hat Vorstandssprecher Alexander Eichner Frank Kosner von der Unternehmensberatung „Price Waterhouse Cooper“ eingeladen. Er kümmert sich laut WSV um die „Vermittlung chinesischer Investoren an internationale Klubs“, sei „neben all dem Knowhow aber trotzdem mit Herz und Überzeugung ein bodenständiger und traditioneller Fußballfan“. Außerdem dabei: Andreas Nickolaus. Der wiederum habe „unter anderem persönliche Kontakte und Zugangsmöglichkeiten zu International und national tätigen Vermarktungsgesellschaften, Beratungsunternehmen mit Dienstleistungskompetenz auf dem Gebiet alternativer Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle und ausgewählten aktuellen und ehemaligen Fußballprofis“.
Eichner betont, dass grundsätzlich der Verein das Heft des Handelns in der Hand behalten werde. Bei Verbindlichkeiten in Höhe von 1,4 Millionen Euro sei die herkömmliche Finanzierung aber längst nicht mehr ausreichend und möglich.
Er bedankte sich noch einmal ausdrücklich bei der Arbeitsgemeinschaft Sonnborner Vereine (AGSV) um Ricarda Hens, den Flohmarkt um einen Tag auf den 26. Mai verlegt und damit das Pokalfinale am 25. Mai gegen den KFC Uerdingen im Stadion am Zoo möglich gemacht zu haben. Nun hofft Eichner, das Endspiel-Trikot an einen Sponsor verkaufen zu können. Das Finale wird in Ausschnitten in der ARD übertragen.