Handball-Bundesliga: 28:26 (14:12) gegen Berlin BHC darf weiter vom Europapokal träumen
Wuppertal / Solingen · In einem vorgezogenen Spiel der Handball-Bundesliga gewann der Bergische HC am Donnerstagabend (2. Mai 2019) gegen die Füchse Berlin mit 28:26 (14:12). Durch den Sieg vor 2.491 Zuschauern verbesserte sich das Team von Trainer Sebastian Hinze auf Rang sechs. Bereits am Sonntag geht es gegen den TVB Stuttgart weiter.
Der BHC konnte bis auf Daniel Fontaine (Riss der Achillessehne) in Bestbesetzung antreten. Die Anfangsphase verlief ausgeglichen. Die Berliner lagen zunächst meist mit einem Tor in Führung, ab der 14. Minute mit zwei Treffern (6:8). Dann aber drehte der Gastgeber auf, war dreimal hintereinander erfolgreich und stellte das Ergebnis auf 9:8 (21.).
Die Hauptstädter, gerade erst ins Final-Four-Turnier um den europäischen EHF-Pokal eingezogen, waren nun vollkommen von der Rolle. Im Gegensatz zum BHC, der mit dem Publikum im Rücken kräftig aufdrehte. Kreisläufer Rafael Baena erhöhte bis auf 14:11 (27.). Berlin traf bis zur Pause noch einmal. Der Zwei-Tore-Vorsprung des Hinze-Teams war durchaus gerechtfertigt.
Aus der Kabine kam der BHC mit viel Schwung. Tomas Babak stellte nach Pass von Bogdan Criciotoiu auf 16:12 (33.). Arnor Gunnarsson netzte zum 18:13 ein (37.). Bis zur 40. Minute und dem Treffer von Arnor Gunnarsson schraubten die Bergischen den Vorsprung auf 20:14.
Es war ein hoch konzentrierter Auftritt des Aufsteigers - von Keeper Christopher Rudeck bis zur Offensive. Csaba Szücs traf zum 22:16 (45.). Die mit zahlreichen Nationalspielern bestückten Berliner warfen in dieser Phase reihenweise über oder neben das Tor. Hinze nahm eine Auszeit, um die eigenen Akteure noch einmal taktisch einzuschwören (47.). Und das mit Erfolg: Das 24:17 durch Babak war die höchste Führung (50.).
Als Darj zum 25:19 vollendete (51.), war das noch nicht die Vorentscheidung. Berlin verkürzte auf 21:25 (52.). Kristian Nippes musste zwei Minuten vom Feld (55.), die Füchse suchten den schnellen Abschluss. Es wurde noch einmal richtig spannend: Babak (insgesamt sechs Tore) visierte den Pfosten an, die Gäste trafen ins leere Tor - 26:24 (56.). Linus Arnesson sorgte mit dem 27:24 für Beruhigung (57.).
2:39 Minuten vor dem Ende nahmen die Berliner noch einmal eine Auszeit. Rudeck legte eine Parade aufs Parkett, der BHC eroberte den Ball - und auch Hinze bat zwei Minuten vor der Sirene sein Team zusammen. Nippes verwarf danach, Wiede nicht - 27:25 (59.). Nippes beseitigte nach 59:05 Minuten alle Zweifel.
Velimir Petkovic (Trainer Füchse Berlin): "Ein verdienter Sieg für den BHC, das Team hat richtig gekämpft. Wir haben zwar gut angefangen - aber dann habe ich nicht das gesehen, was ich von meiner Mannschaft sehen will. Nach den verworfenen Siebenmetern von Lindberg haben wir zeitweise den Faden völlig verloren."
Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): "Wir hatten zu Beginn Probleme mit der schnellen Mitte, haben dann jedoch Lösungen gefunden. In die zweite Halbzeit sind wir auch dank Rudeck gut hineingekommen und danach war es lange Zeit perfekt. Aber an der Stabilität müssen wir noch arbeiten, um es hinten raus auch glatt über die Bühne zu bekommen. Gegen Berlin darf man sich nie ausruhen. Mit Europa muss man mir aber weiterhin nicht kommen. Träumen tut jeder, träumen darf jeder. Doch es gibt nur eine Tabelle, die zählt, und das ist die nach dem letzten Spieltag."
Volker Zerbe (Manager Füchse Berlin): "Wir wollten hier gewinnen, aber unerklärlicherweise haben wir nach 20 Minuten das Spiel aus der Hand gegeben. Das tut in dieser Saison-Phase natürlich besonders weh."
Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): "Wir haben uns in dieses Duell regelrecht hineingebissen. Besonders nach dem Seitenwechsel haben wir eine Viertelstunde lang herausragenden Handball gezeigt und besonders dank Tomas Babak viel Struktur in unserem Spiel gehabt. Wir freuen uns natürlich, eine für uns eigentlich unschlagbare Mannschaft besiegt zu haben."
Das dritte Spiel der Englischen Woche steigt für den BHC am Sonntag (5. Mai 2019). Dann kommt der TVB Stuttgart um 16 Uhr in die Klingenhalle.