Handball Gleich sieben BHCer im EM-Einsatz
Wuppertal / Solingen · Während beim Handball-Bundesligisten Bergischer HC ein Teil des Kaders am kommenden Montag (13. Januar 2020) die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte beginnt, steht für die Nationalspieler ein Highlight an. Am Donnerstag (9. Januar) startet mit dem Duell Deutschland gegen Niederlande die Handball-Europameisterschaft in Schweden, Norwegen und Österreich.
Vom BHC sind Linus Arnesson, Max Darj, Arnor Gunnarsson, Jeffrey Boomhouwer, Tomas Babak, Tomas Mrkva und Maciej Majdzinski dabei. „Ja, ich fahre zur EM“, freut sich Majdzinski, für den es das erste große Turnier mit Polen ist. Erst nach den Testspielen gegen Spanien, Portugal und Russland hat Nationaltrainer Patryk Rombel entschieden, den Linkshänder auch mit zum Turnier zu nehmen. Schließlich ist der nach überstandenem Kreuzbandriss noch nicht lange wieder fit - und wird beim BHC weiterhin mit Bedacht eingesetzt.
Für Majdzinski beginnt die EM am 10. Januar (18.15 Uhr) gegen Slowenien. In Göteborg folgen Duelle gegen die Schweiz und Gastgeber Schweden. Um in die Hauptrunde einzuziehen, ist mindestens der zweite Platz in der Vierergruppe nötig. Ein schweres, aber realistisches Ziel für die Polen, die sich in den vergangenen Jahren stark verjüngt haben. Topfavorit in Gruppe F sind natürlich die Schweden, die nicht nur alle EM-Spiele - sogar inklusive eines eventuellen Finales - zu Hause bestreiten, sondern auch Vize-Europameister sind. „Die Silbermedaille war eine große Überraschung“, meint BHC-Kreisläufer Max Darj, der genau wie Linus Arnesson von Trainer Kristjan Andresson frühzeitig für den finalen Kader nominiert wurde. „Um das zu wiederholen, brauchen wir volle Tribünen. Ich freue mich riesig auf das Event, denn das hat man nicht oft, vor heimischer Kulisse ein so großes Turnier spielen zu dürfen.“
Ihr erstes Spiel bestreiten die Schweden am 10. Januar (20.30 Uhr) gegen die Schweiz. „Wir haben eine Menge Energie und Atmosphäre in der Mannschaft. Alle möchten, dass es jetzt endlich losgeht“, sagt Darj. „Wir wissen, dass wir eine Chance haben, wenn alle ihre Rolle zu 100 Prozent erfüllen.“
Ebenfalls am 10. Januar steigt die tschechische Nationalmannschaft ins Turnier ein. Tomas Mrkva und Tomas Babak sind von den Löwen dabei - und eigentlich wäre wohl auch Leos Petrovsky am Kreis nominiert. Mit einer Schambeinentzündung ist der 27-Jährige allerdings außer Gefecht gesetzt. Zum Auftakt geht es in der Wiener Stadthalle (18.15 Uhr) gegen Gastgeber Österreich. Es folgen Partien gegen Nordmazedonien und die Ukraine. „Unser größtes Ziel ist zunächst, dass wir die Vorrunde überstehen“, sagt Spielmacher Babak. „Danach können wir darüber sprechen, ob sogar etwas mehr drin ist.“
BHC-Rechtsaußen Arnor Gunnarsson tritt mit Island in Malmö in Gruppe E gegen Dänemark, Ungarn und Russland an. „Unser Ziel ist die Hauptrunde“, sagt Gunnarsson, der vier Treffer im Testspiel gegen Deutschland erzielte. „Ich denke, das ist realistisch, aber dennoch schwer. Wir haben vier sehr gute Mannschaften in der Gruppe.“ Weltmeister Dänemark ist ohne Zweifel Top-Favorit. Gegen Ungarn und Russland haben die Isländer gewiss gute Chancen.
Zu einer Premiere kommt es für die Niederlande. Sie sind zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft dabei. „Ich freue mich seit Monaten darauf“, sagt Jeffrey Boomhouwer. Auf die Niederlande wartet eine echte Hammer-Gruppe. In Trondheim trifft das Team nicht nur auf Deutschland, sondern auch Europameister Spanien. Zusammen mit Lettland ist man klarer Außenseiter. „Lettland wollen wir natürlich schlagen", meint Boomhouwer. „Gegen Deutschland und Spanien wollen wir unser Ding durchziehen. Da reden wir erst mal gar nicht über Punkte.“
Am Donnerstag (18.15 Uhr) eröffnen die Niederlande gegen Deutschland das Turnier. Boomhouwer und sein Team zählen zu den krassen EM-Außenseitern. „Wir haben richtig Bock auf das Turnier“, sagt der Linksaußen. „Wir wollen einfach Spaß haben, kämpfen und zeigen, was wir können. Wir werden alles dafür tun, dass wir eine Chance haben.“
Sollten die Niederlande die Vorrunde überstehen, wäre das eine große Überraschung. Die anderen Teams mit BHC-Teilnehmern haben zumindest nominell bessere Chancen, in die Hauptrunde einzuziehen. In zwei sechsköpfigen Gruppen tritt jede Mannschaft vier weitere Male an. Die Punkte aus den Partien gegen den Vorrunden-Gegner, der ebenfalls den Sprung in die Hauptrunde geschafft hat, werden mitgenommen. Die beiden Gruppen werden in Wien und Malmö ausgetragen. Halbfinals und Endspiel steigen in Stockholm.