Handball-Bundesliga: Sonntag in Hannover BHC muss an die Leistungsgrenze kommen

Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC ist am Sonntag (15. September 2019) um 13.30 Uhr beim Team der Stunde zu Gast. Die TSV Hannover-Burgdorf ist der letzte verbleibende Club ohne Niederlage im Oberhaus.

Szene aus dem Heimspiel am 2. Weihnachtstag 2018 gegen Hannover, das der BHC in der Uni-Halle 25:22 gewann.

Foto: Dirk Freund

„Die Mannschaft hat mich beeindruckt“, sagt Löwen-Trainer Sebastian Hinze, der dennoch sicher ist: „Erreichen wir unsere Leistungsgrenze, haben wir eine Chance, um Punkte zu kämpfen.“ Erwartungsgemäß souverän besiegten die „Recken“ zu Hause GWD Minden und HBW Balingen-Weilstetten, ließen aber auswärts gewaltig aufhorchen. Ein 27:24 mit 13 Toren von Spielmacher Morten Olsen spricht genauso für die Qualität der Mannschaft wie der 36:26-Erfolg in Lemgo. „Das ist schon eine Hausnummer“, weiß Hinze. Csaba Szücs: „Uns ist natürlich klar, dass Hannover ganz locker unter die Top-Ten kommen kann. Das Auftaktprogramm hat die Mannschaft gut gemeistert.“

Szücs, der aus der BHC-Abwehr kaum wegzudenken ist, trat vor seinem Wechsel ins Bergische sechs Jahre für die Recken an. „Allerdings hat sich die Mannschaft stark verändert. Ich habe nur noch mit vier Handballern des derzeitigen Kaders zusammengespielt.“ Dazu gehören mit Morten Olsen und Timo Kastening die dritt- beziehungsweise sechsterfolgreichsten Torschützen der laufenden Bundesliga-Saison.

Ihren Höhenflug an der Tabellenspitze wollen die Hannoveraner gegen den BHC fortsetzen. Doch Hinze und Co. haben andere Pläne. „Hannover verteidigt sehr intensiv mit vier oder fünf verschiedenen Varianten. Wir dürfen nicht in Stress geraten, müssen diszipliniert abschließen und so in die geordnete Abwehr kommen“, kündigt der Coach die Marschroute an. „Wenn wir dann ein Plus in der Abwehr schaffen und ins Tempospiel kommen, können wir uns einen entscheidenden Vorteil erarbeiten.“

Dass die Hausherren am Sonntag über einen herausragenden Kader mit internationaler Qualität verfügen, ist bei Spielern wie Fabian Böhm, Ivan Martinovic, Evgeni Pevnov, Christian Ugalde, Torhüter Domenico Ebner oder den bereits benannten Olsen sowie Kastening klar. Beeindruckt zeigt sich Hinze auch von der Nachwuchsarbeit, die der Verein in den vergangenen Jahren geleistet hat. „In der Jugend geht es um Titel, die zweite Mannschaft spielt in der 3. Liga, die sich fast ausschließlich aus A-Jugendlichen rekrutiert. Da gucke ich gerne hin im Moment“, sagt der Trainer. So haben junge Spieler wie Joshua Thiele und Martin Hanne bereits wichtige Rollen im Bundesliga-Team. „Das ist nur folgerichtig“, betont der BHC-Coach.

Die Löwen stehen also vor einer hohen Hürde. „Und in der Abwehr müssen wir uns steigern, sonst wird das gegen Hannover nicht reichen“, sagt Csaba Szücs. Gegen Wetzlar fehlte dem BHC in vielen Phasen der defensive Zugriff, profitierte aber von einer herausragenden Abschlussquote. „Die Wurfeffektivität lag nach meiner Statistik bei 72 Prozent. Das ist nah am Rekordwert“, meint Hinze. Schließt die Truppe annähernd so konsequent ab und legt defensiv eine Schippe drauf, könnten auch die Hannoveraner am Sonntag ihre erste Niederlage auf dem Konto haben.

Am Löwen-Kader ändert sich voraussichtlich nichts. Maciej Majdzinski und Daniel Fontaine befinden sich nach wie vor im Aufbau, Szücs musste am Donnerstag das Training ausfallen lassen. „Nach einem Zusammenprall habe ich leichte Rückenprobleme“, erläutert der Slowake. „Ich gehe aber davon aus, dass alles gut läuft und ich am Sonntag spielen kann.“