Fußball-Oberliga: Wuppertaler SV Gaetano Manno: "Nach Kräften wehren"
Wuppertal · Vor dem Oberliga-Schlager am Sonntag (15 Uhr) im Zoo-Stadion gegen Uerdingen: WSV-Kapitän Gaetano Manno spricht im Rundschau-Interview über den mäßigen Saisonstart und eine Karriere mit vielen Stationen.
Herr Manno, in der Saison 2006/07 spielten Sie beim WSV mit Marcel Reichwein zusammen. Gibt es noch Kontakt?
Manno: Na klar, wenn auch unregelmäßig. Ganz witzig ist ja, dass seine Frau auch aus Hagen stammt.
Rundschau: Reichwein hat nach überstandenem Meniskusriss gleich wieder zwei Tore für Münster erzielt. Neidisch, dass er in der 3. Liga spielt und Sie zwei Klassen tiefer?
Manno: Ganz und gar nicht. Einem guten Freund gönnt man immer nur das Beste. Ich freue mich für ihn.
Rundschau: Gewonnen hat aber nicht nur Münster beim Halleschen FC, sondern auch der WSV beim FC Mönchengladbach. Waren Sie mit dem Spiel zufrieden?
Manno: Es war sehr schwer gegen diesen äußerst defensiv stehenden Neuling. Für uns ist es ein Pflichtsieg gewesen, und unter dem Strich haben wir die Aufgabe gemeistert.
Rundschau: Der Saisonstart insgesamt ist aber wohl eher als mäßig zu bewerten, oder?
Manno: Da haben Sie Recht. Beim SV Hönnepel-Niedermörmter haben wir spät den Ausgleich kassiert und gegen Aufsteiger SC Düsseldorf-West zu Hause noch nicht mal einen Punkt geholt. Damit können wir nicht zufrieden sein. Aber die Saison ist lang. Und wir werden uns die Punkte sicher zurückholen.
Rundschau: Ihre Vita nach dem Weggang vom WSV sieht mit sechs Vereinen in acht Jahren ein wenig so aus, als ob Sie ein ausgesprochener Wandervogel wären ...
Manno: Im Fußball ist es eben so, dass Verträge entweder verlängert werden oder nicht. Falls nicht, dann muss man sich halt einen neuen Club suchen. Ich glaube, dass bei mir auch das Pech mit Verletzungen verhindert hat, dass ich etwas sesshafter werden konnte. Besonders der Kreuzbandriss in meiner Zeit beim SC Paderborn war nicht gerade förderlich. Trotzdem werde ich mich nie beschweren. Ich bin mit meiner Laufbahn durchaus zufrieden.
Rundschau: Wo haben Sie sich am wohlsten gefühlt?
Manno: In Osnabrück und Wuppertal. Beim VfL habe ich sportlich am besten funktioniert und die Zeit beim WSV insgesamt sehr genossen.
Rundschau: Hat das auch den Ausschlag dafür gegeben, den WSV dem besser dotierten Angebot des KFC Uerdingen vorzuziehen?
Manno: Durchaus. Zumal ich Manuel Bölstler ja auch schon lange kenne und schätze. Ich möchte dem WSV als erfahrener Spieler einfach helfen.
Rundschau: Zum Aufstieg?
Manno: Ich weiß nicht, ob wir dieses Wort in den Mund nehmen sollten. Bei uns gehen 99 Prozent der Spieler einer Beschäftigung nach. Uerdingen hat da ganz andere Möglichkeiten.
Rundschau: Uerdingen ist der nächste Gegner. Ein besonderes Spiel, weil die Krefelder Sie in die Grotenburg holen wollten?
Manno: Nein, eine persönliche Rivalität gibt es da für mich nicht im Geringsten. Für mich ist ausschließlich wichtig, dass wir uns gegen den Aufstiegsfavoriten nach Kräften wehren. Ich freue mich auf dieses Spiel aber dennoch besonders, weil sicher viele Zuschauer kommen, und das macht dann natürlich doppelt so viel Spaß. Überhaupt finde ich es phänomenal, wie die Fans den WSV unterstützen. Für Oberliga-Verhältnisse ist das echt ein Hammer. Bei meinem vorherigen Verein Viktoria Köln war ja selbst in der Regionalliga so gut wie gar nix los.