Fußball-Regionalliga: Wuppertaler SV Britscho: "Ja, ich hab' da Bock drauf!"
Wuppertal · Christian Britscho, neuer Trainer des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV, hat sich am Freitagmittag (9. Februar 2018), zum ersten Mal in seiner neuen Funktion geäußert. Auch Fußballvorstand Manuel Bölstler nahm Stellung.
Hier der Liveticker zum Nachlesen.
Das war's! Die Pressekonferenz ist nach 22 Minuten beendet.
Bewerbungen bekommen? Bölstler: "Ich bin die letzten 48 Stunden noch nicht dazu gekommen, die ganzen Nachrichten abzuarbeiten. Im Winter waren es über 60, obwohl wir gar nicht offiziell gesucht haben. Das zeigt uns, wie interessant wir als Verein sind. Da sind auch viele Trainer, die nicht hier aus dem Raum kommen, sondern stellenweise auch Erstliga-Trainer in Holland waren. Ich hab auch noch keine Zeit gehabt, das zu sortieren. Pascal und Christian brauchen jegliche Unterstützung. Die versuche ich ihnen zu geben. Ich hoffe auch dass die Fans das morgen auch tun. Stand heute ist, dass Christian Britscho und Pascal Bieler die Mannschaft trainieren. Klar ist, dass man sich Gedanken gemacht. Aber wie gesagt, aktuell liegt der Fokus vor allem auf morgen."
Frage bezüglich der Entlassung. Bölstler: "Das ist eine sehr emotionale Geschichte. Wir haben uns als Vorstand einstimmig entschieden. Man darf nicht vergessen, was wir gemeinsam mit Stevie aufgebaut haben. Er trägt einen großen Anteil des Erfolgs mit. Ich will ihm die Möglichkeit geben, seine Dinge neu zu ordnen und die Situation zu lösen. Meine Meinung ist, dass es Dinge sind, die nicht in die Öffentlichkeit gehören. Da muss jeder Fan Verständnis haben. Um dieses Verständnis kann ich nur bitten. Wir arbeiten das intern sehr professionell auf. Der Zeitpunkt ist sicherlich mehr als ungünstig. Wir haben aber gesagt, wir müssen diesen Schritt jetzt gehen. Der Verein steht im Fokus."
Spontan zugesagt oder gezögert? Es war die spontane Variante, so Britscho: "Ja, ich hab' da Bock drauf! Wenn man keinen Bock auf Fußball hat, braucht man sich mit solchen Sachen nicht auseinander setzen. Wer da nicht spontan ,Ja!' sagt, der wir tiefgehende Gründe haben, ich kann mir allerdings keine vorstellen."
Platzverhältnisse: "Der Platz ist in einer viel besseren Beschaffenheit als gestern. Da bin ich optimistisch", so Britscho.
Prognose Zuschauerzahl: Fußballvorstand Bölstler: "Wenn es nicht zehn Zentimeter schneit, wollen wir auf jeden Fall spielen. Wir wollen das als Verein. Alle sind heiß. 2.500 bis 3.000 Zuschauer wären wünschenswert."
Führungsstil: Britscho will so sein, wie er ist. Mit viel Kommunikation. Dabei will er sehr, sehr ehrlich sein und den Spielern sagen, woran sie sind. Andererseits habe man aber immer auch ein offenes Ohr für alle Spieler. "Offenheit kommt nicht immer gut an, aber wir arbeiten dann eben auch immer daran, die Fehler auszumerzen und es besser zu machen. Mich turnt es nicht an, über Fehler zu sprechen, ich will sie nur möglichst schnell abstellen."
Britscho noch mal: "Dass Pascal dabei ist hilft auf jeden Fall. Schade ist natürlich, dass wir nicht mehr auf Chris (Co-Trainer Liehn, Anm. d. Red.) setzen können. Aber das müssen wir akzeptieren."
Bieler: Vor einem Jahr als Spieler verpflichtet, jetzt Co-Trainer der Mannschaft. Das findet Pascal Bieler "super interessant".
A-Jugend: Haben die A-Jugendlichen eine bessere Chance? "Die A-Jugend einzusetzen ist ja sowieso die Philosophie des WSV. Aber hier wird morgen kein Jugendwahn ausbrechen." Mit einem A-Jugendlichen in der Startelf sei nicht zu rechnen.
Viele Nachrichten: "Unerwartet viele gedrückte Daumen" haben Britscho erreicht.
Bis zum Sommer? "Ich bin ein offener Mensch und kann mir grundsätzlich alles vorstellen. Aber für die Frage bin ich der falsche Adressat. Wir haben bisher nur über die nächsten Wochen gesprochen. Alles andere wird man sehen."
Jugendtrainer - mit einer Ausnahme: Vor "Jahrzehnten" hat Britscho mal eine Herrenmannschaft trainiert. Sonst ausschließlich im Jugendbereich.
Britschos Idee vom Fußball: "Aktiv und offensiv!"
Spielsystem: "Ich glaube, das, was gespielt wurde, und das, was im Trainingslager abgearbeitet wurde, liegt mit unseren Vorstellungen gar nicht so weit auseinander. Da kann man in der kurzen Zeit so viel nicht verändern. Dazu gibt es aber auch keine Notwendigkeit, wenn man den sportlichen Verlauf sieht. Es geht morgen einfach darum, Wattenscheid einen heißen Kampf zu liefern."
Personal: Sandy Husic und Yassine Khadraoui fallen gegen Wattenscheid verletzt aus. Kevin Pytlik und Sascha Schünemann sind gesperrt.
Was kann man in so kurzer Zeit machen? Britscho: "Man kann alles verändern oder auf das, was vorher gut war, aufbauen. Man kann Gespräche führen und sich gewissenhaft auf den Gegner führen. Alle Informationen aufsaugen und daraus einen Plan basteln." Was er davon schon umgesetzt hat: "Ich habe wenig geschlafen und dementsprechend viel geschafft."
Begrüßung: Hallo aus dem Stadion am Zoo. Mehr Presse als gewöhnlich ist vor Ort. Trotzdem wird jedem die Hand geschüttelt.