Fußball-Regionalliga: Wuppertaler SV Bölstler: "Wird Geduld kosten"
Wuppertal · Rund 4.000 Zuschauer sahen das torlose Unentschieden des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV am Sonntag (9. September 2018) gegen Alemannia Aachen. Während die Kulisse im Stadion am Zoo — besonders angesichts der TV-Liveübertragung bei "Sport1" — insgesamt stimmte, blieb der erhoffte Heimsieg unter dem neuen Trainer Adrian Alipour aus.
Was also ist das 0:0-Remis wert?
Tabellarisch war es zumindest kein Rückschlag. Wer es positiv sehen will, kann sogar argumentieren, dass der WSV auf die Spitzenteams Rot-Weiß Essen (2:3 gegen Lippstadt) und Viktoria Köln (1:2 bei Fortuna Düsseldorf II) jeweils einen Punkt aufgeholt hat. Allerdings reichte es nicht aus, um wieder in die obere Tabellenhälfte zu kommen. "Wir standen das komplette Spiel über sehr kompakt und haben kaum etwas zugelassen", analysierte Vorstandsmitglied Manuel Bölstler. "In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel bestimmt. In der zweiten standen wir zu tief und haben uns zu selten befreien können."
Den schnellen Umschwung konnte Alipour in der Kürze der Zeit noch nicht bewerkstelligen. Bölstler ist trotzdem zufrieden: "Adrian arbeitet mit einer unheimlich großen Leidenschaft. Nach den drei Tagen haben die Jungs schon Teile von unserer Philosophie angenommen. Aber es wird sicherlich ein wenig Geduld kosten."
Womit klar ist, dass das ursprüngliche Saisonziel (Kontakt zur Tabellenspitze im Winter) zwar nicht aufgegeben wird, aber der Weg dorthin ein neuer ist. Alipour hatte schon kurz nach seinem Amtsantritt die Devise ausgegeben, keine längerfristigen Pläne entwerfen zu wollen, sondern "von Spiel zu Spiel" zu schauen. Es gehe nun darum, so Bölstler, "so viele Punkte wie möglich zu holen. Danach werden wir ein Zwischenfazit ziehen." Und festlegen, ob das Schielen auf den garantierten Aufstiegsplatz für den Regionalliga-West-Meister im Sommer 2019 realistisch ist oder nicht.
Alipour hat nun mehr Zeit, den Kader intensiv kennen zu lernen. Bei der Reserve von Borussia Dortmund tritt der WSV erst am 18. September 2018 (Dienstag) um 19.30 Uhr an. Der Westdeutsche Fußballverband hatte die Partie um drei Tage nach hinten verlegt und damit (aus Sicherheitsgründen) fast parallel zum Champions-League-Auftritt der BVB-Profis beim FC Brügge in Belgien (20.45 Uhr).
Dann könnte auch der bei den Standardsituationen schmerzlich vermisste Gino Windmüller wieder fit sein. Für den neuen WSV-Coach ist es unterdessen ein "halbes Heimspiel". Er wohnt in Dortmund.