Nach dem Finale des Fußball-Niederrheinpokals Bölstler und die vielen Feiertage
Wuppertal / Essen · Er war zweifelsohne der Mann des Tages. Klar, Gaetano Manno rackerte bis zum Umfallen, Ercan Aydogmus warf sich in jeden Zweikampf, Peter Schmetz räumte hinten vieles weg. Und doch: Die Blicke zog Manuel Bölstler auf sich.
Im drittletzten Pflichtspiel der Saison feierte der 33-Jährige sein Debüt im WSV-Trikot mit der Nummer 33 — und lieferte im Mittelfeld eine saubere Partie ab.
Hinterher erwies sich der Ex-Profi als fairer Sportsmann: "Essen ist der verdiente Sieger, aber das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Ein, zwei Tore hätten wir schon verdient gehabt. Und wer weiß, wie es gelaufen wäre, wenn Ercan (Aydogmus, Anm. der Red.) das 1:0 gemacht hätte." Nur eines mochte Bölstler absolut nicht stehen lassen — den in den sozialen Medien vereinzelt geäußerten Vorwurf, die Mannschaft habe nicht gekämpft.
"Das sehe ich absolut anders. Wir haben uns komplett gewehrt und alles versucht. Essen hat halt eine andere Qualität. Eigentlich ist das vom Personal her eine Regionalliga-Spitzenmannschaft, die aber eine Saison hinter sich hat wie der BVB in der vergangenen Spielzeit", so Bölstler. "Um zu gewinnen, hätten sämtliche Feiertage auf heute fallen müssen."
Zumal die Ausgangslage für das Duell des Oberligisten beim Regionalligisten alles andere als einfach war: Mit Lukas Fedler und Danijel Gataric fielen zwei Stammspieler aus, der junge Emre Bayrak rückte deswegen in die Innenverteidigung. "Eine Option wäre natürlich Patrick Nemec gewesen, aber dann hätten wir einen weiteren 19-Jährigen auf dem Platz gehabt." Und so konferierte Trainer Stefan Vollmerhausen mit dem Mannschaftsrat und Bölstler — und traf dann die Entscheidung, den Routinier zu bringen.
Der Auftritt, versicherte Bölstler, war aber nur ein einmaliges Gastspiel. Zuvor waren offenbar die Probleme ausgeräumt worden, die einen Einsatz zuvor verhindert hatten. Bölstler widmet sich nun wieder der Kaderplanung: "Klar ist, dass wir für die Regionalliga an Qualität hinzugewinnen müssen. Nur mit jungen Spielern geht es nicht. Aber die zu bekommen ist schwierig, denn wir können nur das ausgeben, was wir haben."
Und so klang der Pokalabend mit einem gemeinsamen Essen der Mannschaft aus. Es folgen die letzten Oberliga-Partien am 1. Juni in Ratingen und am 4. Juni gegen TuRU sowie der Empfang bei OB Mucke am 6. Juni. Danach fliegt das Team auf Abschlussfahrt nach Mallorca; Vollmerhausen und Bölstler zieht es ebenfalls auf die Mittelmeerinsel, aber an einen anderem Ort. Schon Ende Juni startet das Training. Dann steht der nächste große Kampf an …