Fußball: Die Fakten vor dem Pokalfinale des WSV in Essen Mit 5.000 Fans und 70.000 Euro
Wuppertal / Essen · Der Fußball-Oberligist Wuppertaler SV will am Samstag (17 Uhr) mit einem Sieg beim Regionalligisten RW Essen in den DFB-Pokal einziehen. Die Fakten.
Vorbereitung: Obwohl der Final-Anpfiff erst um 17 Uhr erfolgt, verzichtet der WSV auf ein Tageshotel — die Anreise erfolgt direkt. "Warum sollten wir etwas ändern, was die gesamte Saison über gut geklappt hat?", so Trainer Stefan Vollmerhausen.
Personal: Kapitän Gaetano Manno feierte gegen den TSV Meerbusch (3:1) nach seinem Wadenbeinbruch ein 30-Minuten-Comeback. Momentan ist die Stammelf fit.
Schiedsrichter: Geleitet wird die Partie von einem erfahrenen Unparteiischen: Dr. Martin Thomsen aus Kleve, der seit 2013/14 auch in der 2. und 3. Liga eingesetzt wird. An der Linie stehen Sven Heinrichs und Erkan Görgülu.
Einnahmen: Finanzvorstand Lothar Stücker geht davon aus, dass durch die Endspiel-Teilnahme mindestens 70.000 Euro, "vielleicht noch mehr", in die WSV-Kasse fließen. "Die Entscheidung, wo gespielt wird, wurde uns bekanntlich abgenommen. Die Vermarktungsmöglichkeiten mögen dort besser sein. Wir hätten gerne in unserem Stadion gespielt", betont Stücker. Was würde der Einzug in den DFB-Pokal etattechnisch bedeuten? Würden die garantierte Einnahme von 140.000 Euro und die Eintrittsgelder aus dem Match gegen einen Bundes- oder Zweitligisten in die Mannschaft investiert? "Das Budget für die kommende Saison ist bekanntlich ambitioniert (rund 1,3 Millionen Euro, Anm. der Red.). Es ist seriös und wachstumsorientiert. Wir haben die möglichen Einnahmen aus dem Erreichen der Hauptrunde natürlich nicht eingepreist. Das würde gegen unsere Grundsätze verstoßen", so Stücker. "Weitere Einnahmen würden den WSV also in der Entwicklung wieder ein Stück weiterbringen. Wobei wir auch in Strukturen investieren möchten. Das ist nachhaltig."
Fans: Der WSV hat offiziell rund 4.500 Karten und damit sein komplettes Kontingent verkauft. "Ich glaube, wir hätten auch 7.000 absetzen können. Ich alleine hatte Anfragen für 200 Karten", schmunzelt Trainer Stefan Vollmerhausen. Da sich mehrere WSV-Fans Tickets über andere Kanäle — zum Beispiel direkt in Essen — besorgt haben, gehen die Verantwortlichen davon aus, dass mindestens 5.000 rot-blaue Anhänger im Stadion Essen sind. Es fasst gut 20.500 Zuschauer, aus Sicherheitsgründen werden aber nur etwa 18.000 Plätze belegt.
Tageskasse: Ob sie noch geöffnet wird, ist noch nicht klar. Dazu wollen sich der Verband und RWE noch äußern.
Trikot: Der WSV wird in einem Sonder-Pokaltrikot auflaufen. Davon gibt es insgesamt 150 Exemplare, die im Fanshop in der Rathaus-Galerie erhältlich sind. Auf der Brust prangt — wie bei allen Pokalpartien der aktuellen Saison — nicht der Schriftzug der Horst-Buhtz-Stiftung, sondern des Autohauses Schönauen
Daniel Grebe: Der Ex-Essener sagt: "Die Chancen stehen 50:50. Essen ist stark, aber wir sind kein Fallobst." Eine Grebe-Story lesen Sie hier.
Siegprämie: "Es wird sicher eine geben. Wollen wir den Bären erst einmal zur Strecke bringen, bevor das Fell verteilt wird. Die Prämie wird dann angemessen sein", kündigt Stücker an.
Rückblick: Zuletzt nahm der WSV in der Saison 2007/08 am DFB-Pokal teil. Und legte eine furiose Serie hin. Nach Siegen gegen Erzgebirge Aue und Hertha BSC Berlin kam es im Achtelfinale zum legendären Duell gegen den FC Bayern München (2:5). 61.500 Zuschauer pilgerten damals in die Gelsenkirchener Arena, der WSV hätte mehr als 100.000 Tickets verkaufen können. "Das war eine Riesensause", erinnert sich Sportdirektor Manuel Bölstler (33), der damals im Mittelfeld unterwegs war und Kahn, Sagnol, Lucio, Lahm, van Bommel, Kroos, Schweinsteiger, Ribery, Toni, Klose und Co. gegenüber stand. Damm und Saglik trafen und sorgten für den 2:2-Halbzeitstand.
Fernsehen: Die ARD überträgt die Partie im Rahmen einer Konferenz, die aus dem Stadion Essen gesendet wird. Darin sind auch die Begegnungen Fortuna gegen Viktoria Köln, SV Lichtenberg gegen BFC Preußen, VfB Lübeck gegen Weiche Flensburg sowie Carl Zeiss Jena gegen RW Erfurt zu sehen. Im Internet unter sportschau.de wird das WSV-Match aber auch komplett als Livestream gesendet.