Handball-Bundesliga: Sonntag (16 Uhr) gegen Lemgo BHC setzt auf den Heimvorteil
Wuppertal / Solingen · Noch nie endete ein Heimspiel des Handball-Bundesligisten Bergischen HC gegen den TBV Lemgo Lippe mit mehr als einem Tor Unterschied. Auch am Sonntag (16. September 2018) liegt ein Krimi in Luft, wenn die Lipperländer um 16 Uhr in der Klingenhalle zu Gast sind.
"Sollten beide Mannschaften alles auf die Platte bringen, was sie stark macht, entscheidet die Tagesform", meint BHC-Trainer Sebastian Hinze. Fünf Mal trafen die Löwen im Bergischen Land auf den TBV. Beide Mannschaften gewannen je zwei Mal, dazu gab es in der Saison 2013/14 ein 34:34. Unvergessen bleibt Max Weiß‘ Siegtreffer zum 31:30 von der Mittellinie im Dezember 2015. Aber auch die Niederlage im Dezember 2011, als der BHC zehn Minuten vor Schluss mit sieben Toren führte, um am Ende doch noch 32:33 zu verlieren, hat sich in die Seelen der Fans beider Teams gebrannt.
Leidenschaft, Emotion und Kampf bis zur letzten Sekunde definierten alle Partien. "Die Aufeinandertreffen mit Lemgo hier haben so langsam das Zeug zum Klassiker", sagt BHC-Geschäftsführer Jörg Föste. Beide Teams sind ordentlich mit 4:4-Punkten in die Saison gestartet. Der TBV verlor bei den Rhein-Neckar Löwen 21:28 und in Kiel 24:28. Gegen die HSG Wetzlar (25:24) und den VfL Gummersbach (30:16) feierte die Truppe von Trainer Florian Kehrmann Heimsiege. "Gegen Gummersbach hat Peter Johannesson überragend gehalten. Und der VfL hatte einen extrem schlechten Tag", findet Hinze.
Gewarnt ist der Coach vor den Lipperländern. "Mit Jonathan Carlsbogard hat Lemgo nur einen Zugang. Sie sind sehr stabil und eingespielt, verfügen über sehr viel Erfahrung. Die schnelle Mitte und zweite Welle spielt die Mannschaft hervorragend", weiß der 39-Jährige. "Vor einem Jahr hatten sie einen großen Umbruch." Der gelang. Der TBV landete in der Vorsaison überraschend auf dem neunten Rang. "Wir stehen vor einer schönen Aufgabe. Wir haben die Chance auf Punkte, aber dafür muss alles passen. Ich hoffe, der Heimvorteil ist der entscheidende Unterschied für uns", sagt Hinze.
Zu Hause läuft es bislang für die Löwen. Nach dem 27:23-Erfolg über Ludwigshafen und dem 35:26-Kantersieg gegen Erlangen will der BHC auch im dritten Spiel in der Klingenhalle schadlos bleiben. Dazu ist freilich eine ähnlich überzeugende Vorstellung nötig — auch im Deckungszentrum, dessen Stärke Föste besonders hervorhebt: "Csaba Szücs und Max Darj spielen in der Abwehr bislang eine überragende Saison. Sie haben großen Anteil an den vier Punkten."
Ein großer Rückhalt des Teams könnte am Sonntag zu seinem Comeback kommen. Torhüter Bastian Rutschmann ist nach seiner Wadenverletzung wieder ins Training eingestiegen. "Wenn es gut läuft, ist er dabei. Sollte er irgendetwas spüren, nehmen wir ihn wieder raus", stellt Hinze klar. Um eine Operation herum wird Fabian Gutbrod kommen. Der Rückraumspieler, der an einer Patellafraktur laboriert, geht nicht mehr an Krücken, wird aber wohl noch sechs Wochen ausfallen.