2. Handball-Bundesliga BHC holt Ex-Nationalspielerin Johanna Stockschläder
Solingen · Die Frauen des Handball-Zweitligisten Bergischer HC haben auf das Verletzungspech reagiert und die ehemalige Nationalspielerin Johanna Stockschläder verpflichtet. Die 29-Jährige soll schon am Sonntag (4. Januar 2025) im Heimspiel gegen den Spitzenreiter Union Halle-Neustadt auflaufen.
Am Montag absolvierte Stockschläder ihre sportmedizinische Untersuchung bei Dr. Marlene Kenter und Dr. Robert Weindl. Sie erhält die Trikotnummer 18.
Der BHC muss verletzungsbedingt länger auf Top-Torjägerin Prudence Kinlend, Rechtsaußen Hannah Kamp und Kreisläuferin Lina Seiffarth verzichten. Stockschläder kommt aus dem Siegerland und startete ihre Handball-Ausbildung bei TSG Adler Dielfen und dem TVE Netphen. Danach zog es sie in die Jugend von Bayer Leverkusen zog, wo Chef-Trainerin Kerstin Reckenthäler sie unter ihre Fittiche nahm. Gemeinsam mit Co-Trainerin Steffi Osenberg holten sie den Deutschen Meistertitel der A-Jugend 2013 nach Leverkusen.
Später zog es die schnelle Außenspielerin zum Zweitligisten Bad Wildungen, mit dem sie ein Jahr später in die Bundesliga aufstieg. 2017 folgte der Wechsel zu Borussia Dortmund, von wo aus Stockschläder 2021, nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft, nach Neckarsulm ging, um nach einer Saison zum deutschen Spitzenclub Thüringer HC zu wechseln, bei dem sie bis zum Sommer 2024 unter Vertrag stand.
Im Oktober 2020 wurde der BHC-Neuzugang von Bundestrainer Henk Groener in den erweiterten Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft 2020 berufen. Bei ihrem
Länderspieldebüt am 17. April 2021 gegen Portugal erzielte sie acht Treffer und gehörte fortan zum festen Kader. Bei den Weltmeisterschaften 2021 und 2023 sowie der Europameisterschaft 2022 war sie eine Stütze auf Außen. Ihren bisher letzten internationalen Auftritt hatte sie im August bei den bei den Olympischen Spielen in Paris. Ihren auslaufenden Vertrag in Thüringen verlängerte Stockschläder im Sommer nicht mehr. Sie legte stattdessen eine Handball-Pause ein und nahm ihre berufliche Karriere in den Fokus.
Nach einem halben Jahr juckt es „Stocki“ nun wieder in den (Handball-)Fingern: „Das Angebot vom BHC hat mich zur richtigen Zeit erwischt. In den letzten Wochen habe ich gemerkt, wie sehr mir der Handball und der Mannschaftssport als solches fehlen. Ich kenne Keke ja schon seit meiner Jugend. Und in den Gesprächen mit ihr und Maike hat mein Bauchgefühl mir sehr schnell gesagt, dass es der richtige Schritt für mich ist. Das Gesamt-Projekt ist großartig und ich freue mich, Teil der Mannschaft zu sein und meine Erfahrungen einbringen und weitergeben zu können!“
Trainerin Kerstin Reckenthäler: „Ich bin sehr froh, dass wir so kurzfristig so viel Qualität für unseren stark dezimierten Kader gewinnen konnten und ich freue mich sehr, nach so langer Zeit wieder mit Stocki zu arbeiten! Sie wird helfen, die Belastungen der einzelnen Spielerinnen zu reduzieren, nichtsdestotrotz sind wir immer noch stark geschwächt und bräuchten noch ein bis zwei weitere Spielerinnen!“