Sonntag um 10:30 Uhr Zwischen Frauenkirche und Gemarker Kirche

Wuppertal · 1934 hielt der Pfarrer der Frauenkirche den Eröffnungs-Gottesdienst in der Gemarker Kirche. Am Sonntag (2. Juni 2024) predigt dort ab 10:30 Uhr Holger Treutmann aus Dresden.

 Der Turm der Gemarker Kirche.

Der Turm der Gemarker Kirche.

Foto: Kirchenkreis

Wenn in diesen Tagen an das 90-jährige Bestehen der Barmer Theologischen Erklärung erinnert wird, ist dies auch Anlass in der Kirchengemeinde Gemarke-Wupperfeld an den historischen Brückenschlag zwischen der Frauenkirche Dresden und der Gemarker Kirche zu erinnern.

Pfarrer Karl Immer bat damals den Superintendenten und Pfarrer der Frauenkirche Hugo Hahn, am 29. Mai 1934 im Eröffnungs-Gottesdienst in der Gemarker Kirche die Predigt zu halten. Hugo Hahn war kurz zuvor gemeinsam mit seiner Frau als Mitbegründer der Bekennenden Kirche in Sachsen für einige Tage inhaftiert worden. Im Sonderdruck der Barmer Zeitung zu diesem kirchengeschichtlichen Ereignis wird er mit seinen Eindrücken auf der Kanzel zitiert.

Beide Kirchen wurde im Krieg zerstört

Beide Kirchen wurden durch englische Bomber 1943 und 1945 zerstört. Die Gemarker Kirche konnte 1955 in schlichter und verkleinerter Form wieder eröffnet werden. Die Ruine der Frauenkirche blieb bis Anfang der 90er Jahre ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt. Ab 1994 wurde Sie nach alten Bauplänen mit vielen Spenden aus aller Welt original wieder aufgebaut und konnte Ende Oktober 2005 geweiht werden.

Dresden ist Partnerstadt von Coventry, hier lernte das Gemarker Presbyterium auch die weltweite Arbeit der Nagelkreuzgemeinschaft kennen. 2007 wurde die Gemarker Kirche als erster Ort in der EKiR in die Versöhnungsgemeinschaft aufgenommen. 2004 konnte die alte Verbindung erstmals wieder aufgenommen werden. Pfarrer Stefan Fritz predigte damals in der Gemarker Kirche, in der gleichzeitig eine große Ausstellung über den Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden gezeigt wurde.

Besuch aus Dresden predigt in der Gemarker Kirche

2014 war Pfarrer Holger Treutmann zu Gast. Er wird auch in diesem Jahr im Gottesdienst am Sonntag Predigt halten. „Als Beauftragter der Ev. Kirche beim Mitteldeutschen Rundfunk MDR ist er für die ostdeutschen Bundesländer zuständig, in denen im Herbst Landtagswahlen stattfinden. Die Polarisierung der Gesellschaft durch rechtsradikale Parteien ist nicht nur dort auch für die Ev. Kirche aktueller denn je“, sagt Bruno Hensel für die Gemeinde Gemarke-Wupperfeld.

(kk-nd)