Verein "Neue Ufer Wuppertal" pro Seilbahn-Projekt "Wuppertals Kernkompetenz: Schweben!"

Wuppertal · Der Vorstand des Vereins "Neue Ufer Wuppertal" unterstützt die Pläne für eine Seilbahn vom Hauptbahnhof über die Uni bis Küllenhahn.

Das Trassenmodell.

Foto: Raina Seinsche

Man sei sich sicher, dass die technische und wirtschaftliche Einschätzung der Stadtwerke (WSW) zutreffe. "Niemand kann ernsthaft von einem Interesse der WSW ausgehen, das ÖPNV-Defizit von ca. 50 Millionen Euro jährlich weiter zu vergrößern. Der ÖPNV-Anteil in Wuppertal wächst stetig und damit auch das Defizit, wenn nicht entscheidende Weichen gestellt werde", so die Vorsitzende Dajana Meier, Schriftführer Erhard Buntrock und Schatzmeister Roland Thölen in einer Stellungnahme.

Darin heißt es weiter: "Die Seilbahn stellt für Wuppertal eine überraschende Variante der zukunftsträchtigen E-Mobilität dar. Schnell, zuverlässig und umweltfreundlich würde die Kabinenseilbahn das hohe Fahrgastaufkommen auf die Südhöhen bei jeder Witterungslage meistern. Die Beförderungsleistung der Seilbahn entspricht hierbei bis zu 100 Bussen oder 2.000 Pkws. Über den Kabinentakt kann sie schnell und unkompliziert an das jeweilige Fahrgastaufkommen angepasst werden. Die Barrierefreiheit ist unübertroffen, Rollstühle und Fahrräder werden problemlos befördert. Gekoppelt ist der praktische Nutzen für die Wuppertaler und ihre Gäste mit einem einmaligen Fahrerlebnis: Nahezu geräuschlos, abgasfrei und mit atemberaubender Fernsicht erreicht die Seilbahn ihr Ziel."

Moderne Seilbahnen hätten weltweit längst ihre Eignung als öffentliches Nahverkehrsmittel bewiesen: "Im US-amerikanischen Portland gibt es schon seit 2006 eine ,Aerial Tram‘. In Ankara verbindet seit Kurzem eine Seilbahn über vier Stationen das Viertel Sentepe mit dem Zentrum. Und zuletzt wurde 2014 das größte städtische Seilbahnnetz in Bolivien eröffnet. Zehn Kilometer lang umfasst es aktuell drei Linien, elf Stationen und Hunderte Kabinen. Ein weiterer Ausbau ist geplant. Die neuen Bahnen sind Teil des öffentlichen Nahverkehrs — und damit die konsequente Weiterentwicklung des Schwebebahngedankens."

Die Sorgen der Anwohner müssten ernst genommen werden: "Auch müssen die Zubringerlinien zu den Seilbahnstationen klar definiert werden. Ein Blick auf das immer noch öffentlich zugängliche Modell der Seilbahn offenbart allerdings sehr schnell, dass direkt betroffen längst nicht so viele sind, wie uns die öffentliche Diskussion glauben machen möchte. Politische Entscheidungen müssen aber am Gemeinwohl der Stadt Wuppertal orientiert sein — nicht an ,lautstark‘ artikulierten Individualinteressen Einzelner. Unser Eindruck ist, dass die öffentliche Diskussion zu lange von den Gegnern bestimmt wurde, während die Befürworter schwiegen. Dazu haben wir auch gehört."

Der Verein sieht vielmehr die "Chancen einer Seilbahn für Wuppertal: Modernisierung des ÖPNV-Angebotes, Belebung der Elberfelder Innenstadt und die Rückbesinnung auf einen Unternehmergeist, der unserer Stadt einst eine beispiellose Blüte bescherte. Nicht zu vergessen das touristische Potenzial in der Konzentration auf unsere Kernkompetenz: Schweben."